Duisburg..
Auch Tiere kämpfen in diesem Winter mit Kälte und Schnee. Tierärzte geben aber Entwarnung: Bisher gab es noch nicht übermäßig viele tierische Patienten. Mit zusätzlicher Pflege kann man die Pfoten der Vierbeiner schützen und Verletzungen vorbeugen.
Augencreme für Elefanten, Pfotendusche für Waldi und Rex. Auch die Tiere erwischt dieser Winter. Frauchen, Herrchen, Tierarzt und Pfleger müssen sich ein bisschen mehr als sonst ins Zeug legen, um die Folgen von Schnee und Kälte klein zu halten.
Insgesamt sind die meisten Vierbeiner bisher aber wohl ganz gut fertig geworden mit den winterlichen Verhältnissen. „Wir müssen nicht auffällig viele Hunde behandeln, die aufgrund von Kontakten mit Streusalz Entzündungen der Haut zwischen den Zehen haben“, heißt es etwa aus der Klinik für Kleintiere in Homberg. Leiter Dr. Ernst Mertens: „Das ist zwei Tatsachen zu verdanken. Zum einen, dass Salzstreuen auf Gehwegen eigentlich verboten ist. Zweitens, weil den Leuten das Salz schon ganz früh ausging in diesem Jahr.“
Pfoten kurz abduschen
Allerdings grassiert derzeit draußen ein Virus, der bei Hunden für heftige Durchfälle sorgen kann. Mertens: „Das beschert uns einige Patienten mehr als sonst, ist aber in der Regel gut zu behandeln mit Spritzen oder Infusionen, je nach Schweregrad.“ Eine vorbeugende Impfung sei aber nicht möglich.
Wenig Verhütendes zu tun gibt’s auch an den gefährdeten Füßchen. „Vom Eincremen mit Vaseline raten wir ab, weil der Hund das abschleckt, und dann ist nichts erreicht. Besser: Nach dem Spaziergang die Pfoten kurz abduschen und vorsichtig abtrocknen“, rät der Mediziner.
Weniger Bissverletzungen
Von einer Flut vierfüßiger Patienten kann auch in der Tierklinik Asterlagen zum Glück nicht die Rede sein. „Wenn ein Hund mal Schnee frisst, schlägt ihm das vielleicht kurz auf den Magen, geht aber schnell wieder vorbei“, sagt Klinik-Mitarbeiter Tobias Seifert. Und es gibt sogar gute Nachrichten: „Wir haben weniger Bissverletzungen. Weil die Hundebesitzer offenbar ihre Spaziergänge reduzieren, kommen die Tiere seltener zum Raufen.“ Außerdem machen Flöhe und Zecken Pause und fallen ihren Opfern jetzt nicht zur Last.
Katzen bleiben zurzeit lieber drinnen, haben daher sowieso keine speziellen Winter-Wehwehchen. Anders verhält es sich bei den Pferden. „Sie leiden momentan häufiger unter Fesselbeinbrüchen, weil sie kaum aufgewärmt sind, der Boden zu hart ist“, weiß Pferde-Fachtierärztin Dr. Kathrin Rasch. Sie rät: „Reiten ist zum Bewegen besser als Longieren“ und empfiehlt „lange Schrittphasen zum Aufwärmen“. Weiteres Problem: „Koliken, weil die Tiere zu wenig von dem kalten Wasser trinken und zu viel Raufutter fressen.“
Rat der Expertin: „Wasser erwärmen, weniger Heu und Stroh füttern, dem Futter etwas Lein- oder Sonnenblumenöl beimischen.“