Duisburg. Die Stadt Duisburg will den privaten Asbest-Betroffenen nach dem Lagerbrand schnell helfen. Sie tritt in Vorleistung und sorgt für die Reinigung.
Die Stadt will das Asbestproblem nach dem Brand in Rheinhausen schnell vom Tisch haben und den betroffenen Privateigentümern schnell helfen. Die Stadt organisiert die Reinigung der privaten Flächen durch eine Fachfirma, übernimmt die Kosten für die Beseitigung der Asbestrückstände und wird sich anschließend die Kosten vom Grundstückseigentümer bzw. dessen Versicherung erstatten lassen. Dafür stellt sie einen Fonds von 200 000 € bereit. „Wir lassen die Bürger nicht im Regen stehen“, so Oberbürgermeister Sören Link am Dienstag auf einer Pressekonferenz.
Wann wird gereinigt?
Aktuell ist das Umweltamt gemeinsam mit dem Landesumweltamt vor Ort und plant dann mit der Reinigungsfirma den Arbeitsplan. Heute sollen die Reinigungsmaßnahmen starten und möglichst schnell erledigt werden. Vom entferntesten Ort soll sich bis zur Brandstelle vorgearbeitet werden.
Wer trägt die Kosten?
Unter den Gebäudeversicherungen besteht eine Vereinbarung, das Schäden von dem Versicherer des betroffenen Gebäudes reguliert werden, der dann seinerseits Regress nimmt bei dem Versicherer der Lagerhalle. Der Versuch der Stadt, dass die Versicherung des Halleneigentümers federführend die Reinigung der Privatgrundstück veranlasst, war gescheitert. Daher tritt die Stadt – obwohl sie rechtlich nicht verpflichtet ist – in Vorleistung. Über die bisherigen Kosten für die Reinigung der öffentlichen Flächen macht die Stadt keine Angaben.
Was müssen Betroffene tun?
Sie sollen sich am Container der Feuerwehr vor Ort (Asterlager-/Hombergerstraße) melden, ihre bestehende eigene Gebäudeversicherung mit Versicherungsnummer mitteilen und eine Abtretungserklärung unterschreiben, damit sich die Stadt die Gelder zurückholen kann. Der Container bleibt dafür vorerst stehen.
Wie wird gereinigt?
Vorrangig geht es darum, die sichtbaren Partikel einzusammeln; dies kann händisch erfolgen oder mit Saugern; Wandfassaden können abgespritzt werden, ebenso noch verschmutzte Fahrzeuge. Der Sand von Spielplätzen sollte rein vorsorglich ausgetauscht werden. Schuhe, insbesondere die Sohlen, sollen mit Wasser vom Dreck befreit werden.
Wie viele Eigentümer sind betroffen?
Im Moment geht man von 150 Flurstücken aus, darunter sind aber nur zehn private Eigentümer. Der Großteil sind Unternehmen und Gewerbebetriebe. Sie können sich auch bei der Stadt Rat holen, für sie tritt die Kommune aber nicht in Vorleistung, weil Betriebe in der Regel in Versicherungsfragen besser aufgestellt sind.
Ist das Asbest gefährlich?
Die Asbeststücke stellen, so wie sich jetzt in dem Gebiet herumliegen keine gesundheitliche Gefahr dar, betont Umweltdezernent Ralf Krumpholz. Gesundheitsschädlich bis krebserregend sind feine Fasern, wenn sie eingeatmet werden und sich in der Lunge festsetzen und zu Entzündungen führen können. Diese Gefahr besteht bei den ohnehin jetzt nassen, größeren Stücken nicht. Allerdings will
die Stadt die Partikel auch deshalb jetzt schnell einsammeln, damit sie bei Trockenheit nicht zerbröseln oder weiter in Wohnungen getragen werden.