Duisburg.. Am Wochenende wurde die neue Landmarke „Tiger & Turtle“ auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe in Wanheim eingeweiht. Hunderte Besucher kamen zur Einweihung der neuen Landmarke. Nicht nur sie waren begeistert, sondern auch Bürgermeister Sauerland. Er konnte endlich positive Nachrichten verbreiten.

Es war kalt am Samstagabend, nicht einmal die Heizstrahler konnten dagegen etwas ausrichten. Den Leuten, die sich vor der Heinrich-Hildebrand-Höhe versammelt hatten, war das herzlich egal. Sie waren zu gefesselt, um zu frieren, zu gespannt darauf, „Tiger & Turtle – Magic Mountain“ endlich in ihrem vollen Glanz zu sehen, zu fühlen, zu begehen. Über 600 Menschen kamen zur Eröffnungsfeier der Skulptur, auch am vernebelten Sonntag riss der Andrang nicht ab.

Die Erleichterung war Adolf Sauerland anzusehen. Endlich hatte der Oberbürgermeister einmal etwas durchweg Positives zu verkünden. Während seiner Eröffnungsrede blickte er in leuchtende Augen, erwartungsfroh fieberte das Publikum diesem einen Moment entgegen, auf den Duisburg seit Monaten gewartet hatte. Gebannt legte die Masse die Köpfe in den Nacken, ein kurzer Countdown, dann war es soweit: Mit einem Mal strahlte die neue Landmarke in einem majestätischen Licht, „Tiger & Turtle“ schienen zum Leben erweckt, weithin sichtbar und doch zum Greifen nahe.

Gerne ließen die Besucher dafür rund eine Stunde der Danksagungen und Selbstbeweihräucherung über sich ergehen. Es sei ein „tolles Projekt“ (Sauerland), zeige „die Kraft dieser Stadt“ (Kulturdezernent Karl Janssen) und sei obendrein auch noch sicher verschweißt – was „auch nicht selbstverständlich“ sei, wie Fritz Pleitgen, vormals Geschäftsführer der Ruhr 2010 GmbH, augenzwinkernd bemerkte. Pleitgen war es auch, der die langfristige Bedeutung der Skulptur herausstellte: „Sie erzählt den nachfolgenden Generationen von den Menschen unserer Zeit, die erfinderisch, zuversichtlich und heiter sind.“

Nach dem Eröffnungsakt stand die erste offizielle Begehung der Landmarke auf dem Plan. 450 Besucher durften rauf auf „Tiger & Turtle“, schnellen Fußes wälzte sich die Masse die Anhöhe hinauf, vor dem Eingang bildete sich eine lange Schlange. Maximal 40 Personen dürfen gleichzeitig auf die Skulptur. Einmal oben, kosteten die Besucher dafür jede Minute des spektakulären Anblicks aus.

Eine „No-Go-Area, umgewandelt in ein modernes Denkmal der Industriekultur“ (Fritz Pleitgen), das ist eine Besonderheit, die ihresgleichen sucht. „Tiger & Turtle“ heißt dieses Denkmal. Duisburg hat einen neuen Blickfang.