Marxloh.. Die „Aktion Mensch“ ermöglicht der Begegnungsstätte der Ditib-Moschee das Projekt „Wir brauchen dich für uns“. Menschen aller Nationalitäten im Blick.


„Wir brauchen dich für uns“ – diesen Titel hat ein neues Projekt der Begegnungsstätte der Marxloher Ditib-Merkez-Moschee.

Gefördert und mitfinanziert von der „Aktion Mensch“ sollen ab sofort bis Ende 2017 Familien aller Nationalitäten aus dem Stadtteil in der Begegnungsstätte zusammengeführt werden.

Projektleiterin Nigar Yardim hatte zum Anlass der Projekt-Vorstellung in die Räume der Begegnungsstätte an der Warbruckstraße geladen.

Als Gesprächspartner für die geladenen Pressevertreter standen Projekt-Planer und Unterstützer zur Verfügung: Helga Maria Poll, stellvertretende Leiterin der Begegnungsstätte, Moscheevereins-Vorstand Necati Mert und Mustafa Tazeoglu, Inhaber der Agentur UrbanRhizome, die urbane Sozialprojekte mit den Schwerpunkten Bildung und Zusammenleben durchführt.

Außerdem Pater Oliver, Gründer und Leiter des sozialpastoralen Zentrums Petershof. In der Nachbarschaft der Merkez-Moschee kümmert sich der Prämonstratenser-Pater, der aus dem Duisburger Norden stammt, seit Jahren mit vollem Einsatz um die Ärmsten der Armen.

Essen, Obhut und medizinische Versorgung wollen Yardim und ihre Mitstreiter den angesprochenen Familien, Kindern und Jugendlichen im Rahmen des Projekts nicht bieten.

Das neue Projekt soll Bedürfnisse abdecken, die nach Meinung der Planer aber fast genauso wichtig sind: Deutsche Kinder und Familien sollen mit bulgarischen Einwanderern in Kontakt kommen, gemeinsam Kaffetrinken, an Musik- und Kunstprojekten arbeiten.

Türkischstämmige Marxloher sollen sich gemeinsam mit rumänischen Neuankömmlingen über Begriffe wie „Heimat“ austauschen, gemeinsam mit ihnen musizieren.

„Ebenso wie die Kirchen es schon sind“, sagt Nigar Yardim, „sollen die Moschee und ihre Begegnungsstätte zu Treffpunkten für die Menschen aller Konfessionen werden.“

Es sei Zeit, sagt auch Moscheevereins-Vorsitzender Mert, dass die 18.000 Mitglieder zählende Moscheegemeinde sich als größter Verein des Stadtteils zur Gesellschaft hin öffne: „So ein Prozess braucht Zeit, aber wir wollen diesen Weg gehen.“

Er empfinde, sagt Mert, das Leben in Marxloh ebenso, wie Pater Oliver es ausgedrückt habe: „Es ist unser Stadtteil, es sind unsere Schulen, unsere Kinder, es ist unsere Moschee und unsere Kirche – wir gehören zusammen.“

Im Laufe des Projekts werde man versuchen, den Blick der teilnehmenden Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen für das Gemeinsame, Verbindende zu schärfen, sagt Tazeoglu: „Wir denken über einen gemeinsamen Garten nach.“