Duisburg..
Wirtschaft, Sport, städtische Belegschaft wünschen sich vor allem eines vom neuen Oberbürgermeister Sören Link: Offenheit.
So will ihn die Industrie- und Handelskammer möglichst zügig zum Gespräch einladen, Sorgen und Anregungen übermitteln. Etwa über die im Vergleich zu den Nachbarstädten hohe Gewerbesteuer. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger: „Das bedrückt die Wirtschaft.“
Vom OB erwarte sie Impulse, Duisburg als attraktiven Wirtschaftsstandort auszubauen und Anstrengungen, die Innenstadt stärker voranzubringen. So müsse etwa darauf geachtet werden, dass im Umfeld des Hauptbahnhofes durch einen städtebaulichen Vertrag architektonische Qualität gesichert werde.
Hohe Arbeitslosigkeit auf die Tagesordnung
Einen „Neuanfang für die Stadt“ erwarten die Gewerkschaften. DGB-Chef Rainer Bischoff setzt darauf, dass Link „mehr Nähe zu Arbeitnehmerthemen“ als sein Vorgänger spüren lasse. Die hohe Arbeitslosigkeit in Duisburg müsse wieder auf die Tagesordnung, generell eine „stärkere sozialpolitische Ausrichtung“ spürbar werden. Ansätze seien schon zu spüren, etwa beim städtischen „Sparpaket“, das auf höhere Kita-Gebühren verzichte wie auch auf das „Aus“ für Stadtteilbüchereien und Sprachförderung.
Sören Link (SPD) gewinnt Stichwahl
Sie habe bereits ein erstes Gespräch mit Link geführt, berichtet Gisela Komp vom Umweltforum: „Er wirkte sympathisch.“ Sie erwarte vom neuen Rathaus-Chef, „dass er den Umweltschutz auf dem Schirm hat und uns ernst nimmt“.
"Wir sind bereit zum Neuanfang mit ihm"
Rainer Hagenacker, Personalratsvorsitzender der Stadtverwaltung, konnte sich bereits vor der Wahl ein Bild von Link machen. Seither ist er „verhalten optimistisch: Er machte einen zuhörenden, aufnehmenden Eindruck, zeigte ein hohes Interesse, nach innen zu wirken. Er steht für Verlässlichkeit und Transparenz“. Link sei sich bewusst, jetzt Chef von 6000 Beschäftigten zu sein „und wir sind bereit zu einem Neuanfang mit ihm“, sagt Hagenacker.
„Wir müssen wieder nach vorn gucken“, sagt Franz Hering, Vorsitzender des Stadtsportbundes mit fast 500 Vereinen und rund 100.000 Mitgliedern. Link habe eine „Beziehung zum Sport“, sei kürzlich erst beim Zoo-Lauf gewesen. Mit ihm und SPD-Fraktionschef Herbert Mettler habe der Sport zwei „Verfechter“, die zu einer Sportstadt stünden, die sich nicht verstecken müsse.
„Ich erwarte, dass er hält, was er versprochen hat: neuer Stil, guter Plan“, sagt Theo Steegmann vom Sauerland-Abwahlbündnis: „Wir bieten ihm eine kritisch-konstruktive Zusammenarbeit an.“ Schon bei anstehenden Besetzungen von Spitzenpositionen „könnte man aus dem Parteienkarussell aussteigen“.