Duisburg.. Planer möchten nur noch eine Spur für Pkw auf der Friedrich-Wilhelm-Straße, die andere teilen sich Busse und Radfahrer. Bürgersteig soll zum Boulevard ausgebaut werden.

Die Bahnhofsplatte soll bis Ende 2017 verschönert werden, dann geht’s mit der nächsten Baustelle an der Friedrich-Wilhelm-Straße weiter. Die Straße wird bis zur Düsseldorfer Straße umgebaut und soll einen Boulevard-Charakter bekommen. Rund zwei Millionen Euro kostet das Vorhaben und soll mit Mitteln aus dem Integrierten Handlungskonzept Innenstadt bezahlt werden. Der Förderantrag wird bis Dezember gestellt.

Volker Bünermann vom Büro „Bramey und Bünermann“ stellte die Pläne, die von der Politik noch modifiziert werden können, nun den Bürgern vor. Diese meldeten Zweifel an, ob es nicht zu einem dauerhaften Verkehrs-Chaos auf der Hauptverkehrsstraße, die parallel zur Einkaufszone verläuft, kommen wird. Der Grund: Für Autofahrer soll künftig nur noch eine Fahrspur zu Verfügung stehen. Die zweite Spur sollen sich Busse und Radfahrer teilen. Stattdessen wird der Gehweg auf der einen Seite auf 5,50 Meter ausgebaut, auf der Seite zum Kantpark sind es rund vier Meter. Auch die Parkplätze werden neu geordnet. Autos sollen, wenn der Plan so umgesetzt wird, schräg zur Fahrbahnmitte parken. Dazwischen soll es einen kleinen Weg geben, der vielleicht als Kunstachse ausgebaut werden kann, schlägt Bünermann vor. Aktuell gibt es 77 Parkplätze. Nach der Neugestaltung sind es noch 57 plus weitere Anlieferzonen, die tagsüber ebenfalls als Parkplätze dienen könnten.

23 Bäume könnten gefällt werden

„Ich glaube nicht, dass das funktioniert“, sagt Wolfgang Latz, Inhaber eines Juweliergeschäfts an der Friedrich-Wilhelm-Straße. Wenn zum Beispiel Paketzusteller kommen, werden diese auf einer der beiden Spuren parken und damit den Verkehr aufhalten. Oder, wenn jemand seinen Wagen abstellen will, werde es ebenfalls zu Staus kommen. „Die Stadt schreibt selbst, dass die Friedrich-Wilhelm-Straße eine der Hauptverkehrsstraßen ist. Man hat aber den Eindruck, dass hier eine verkehrsberuhigte Zone entstehen soll.“ Bünermann versicherte, dass ausreichend Verkehrszählungen außerhalb der Ferien durchgeführt worden seien und auch eine Spur den Autoverkehr leiten könne.

„Ein weiterer Wunsch war, dass der Kantpark besser an die Innenstadt angebunden wird“, erläutert Bünermann. Die beiden Ampeln an der Tonhallenstraße und Düsseldorfer Straße bleiben erhalten, zusätzlich können Fußgänger die Straße dazwischen queren. „Die Autos kommen im Pulk an, dazwischen gibt es immer wieder Pausen“, erklärt Janine Freund, Stadtplanerin bei der Stadt Duisburg.

Ohne Baumfällungen wird es bei der Umgestaltung nicht gehen. Aktuell stehen in dem Straßenabschnitt 36 Bäume, „acht sind allerdings in einem schlechten Zustand.“ 13 sollen aus dem alten Bestand erhalten, 16 neu gepflanzt werden. Außerdem wird noch überlegt, ob das Entreé zum Kantpark Richtung Friedrich-Wilhelm-Straße durchlässiger und ein fließender Übergang geschaffen wird. Die Parkplätze unmittelbar davor fallen jedenfalls weg, so dass ein freier Blick möglich ist.