Duisburg-Bissingheim.. Anne Tränke, die kleinste Event-Kneipe am Ende der Welt, feiert 1. Geburtstag. Das Motto von Pächter Michael Krebs: je ausgefallener, desto besser.
Michael Krebs schaut in Richtung Bar. Er hebt seine Hand, schwenkt sie von rechts nach links, sagt stolz und zugleich ein wenig ungläubig: „Wie viel sich hier getan hat, was sich alles verändert hat!“ Seit einem Jahr betreibt der Bruder von Markus Krebs inzwischen die Kneipe Anne Tränke. Am 5. November wird Geburtstag gefeiert.
„Das Jahr ist herumgegangen wie nichts“, resümiert Michael Krebs und fügt hinzu: „Der Laden ist wie ein Organismus, der sich verbessert und ständig wächst.“ Mit Wachsen meint er in erster Linie Ausstattung und Dekoration. Die lag vorher teilweise bei ihm im Keller herum. Aber auch auf dem Trödel wurde er fündig. „Daher habe ich zum Beispiel die ausgestellten Insekten“, erzählt er.
Die Kneipe ist bewusst anders: ein Stück Berlin-Kreuzberg in Duisburg
Neben totem Ungeziefer zieren Instrumente, Schals und Fotos auf der sogenannten Wall of Fame die Gemäuer der Kneipe. Die Decke ist mit Plakaten zutapeziert. In den Vitrinen stellt Rock-Fan Michael Krebs seine Kiss-Köpfe aus. Eigentlich passt alles gar nicht so recht zu einander – und zu den braunen, alten Möbeln, dem Flipper und dem Billardtisch. Und doch irgendwie schon. Anne Tränke hat etwas von St. Pauli oder Berlin-Kreuzberg. „Genauso soll es sein“, betont Krebs: „Wenn die Leute in den Laden kommen, sollen sie was zu gucken haben.“
Und die Leute kommen. Mittlerweile nicht nur aus Bissingheim, sondern aus ganz Duisburg, sogar aus Wesel gibt es Stammkundschaft. „Die entwickelt sich und wächst weiterhin“, freut sich Krebs.
Der Kalender ist voll mit Veranstaltungen
Dabei sind es vor allem die Veranstaltungen, die neue Gäste locken, Laufkundschaft gibt es nämlich nicht. Da gibt’s den Event-Donnerstag, Bingo-Abende, Karaoke, Konzerte, Tanzpartys und Comedy-Runden mit bekannten Komikern aus dem TV– um nur ein paar Beispiele zu nennen. „Dann haben wir volle Hütte“ freut sich der gebürtige Neudorfer.
Das Publikum ist breit gefächert. „Einen typischen Kneipengänger stellt man sich was älter vor, mit Whiskey und Zigarre. So nicht“, beschreibt Michael Krebs. Von jung bis alt ist alles dabei. „Das hat natürlich auch was mit dem angrenzenden Fußballverein zu tun“, weiß er.
Pächter Michael Krebs ist Veranstaltungs-Fachmann – das merkt man
Aber auch mit seinen Ideen. Viele Jahre lang hat Michael Krebs in der Veranstaltungsbranche gearbeitet. „Dann weiß man, was läuft“, gibt er sich selbstbewusst. Je ausgefallener, desto besser. Mitten im Sommer dieses Jahres veranstaltete er eine Silvesterparty, „weil es im Winter immer so kalt ist“, schmunzelt der Erfinder von Oma Anne, dem Maskottchen der Kneipe. Kurz vor Mitternacht zählten die Gäste den Countdown runter – die Damen in schicken Kleidern, die Herren im noblen Hemd.
Am 5. November steigt die Party zum Einjährigen mit Dagmar Albert Horn
Einen Dresscode gibt es bei der Einjahresfeier nicht, dafür Live-Musik von Dagmar Albert Horn, dem Sänger des legendären Duisburg-Liedes. Die Türen sind am Samstag, 5. November, ab 17 Uhr geöffnet, die Livemusik beginnt ab 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.