Duisburg.

Unter der Decke hängt ein barocker Leuchter, die Schränke stehen voller Putten, Teddybären und anderen dekorativen Einrichtungsgegenständen. Nach wie vor ist Blumen Steeger ein Fachgeschäft für Rosen. Doch mit der Zeit sind immer mehr Accessoires für ein schönes Zuhause hinzugekommen. Als 17-Jähriger hat Rainer Gerth sich selbstständig gemacht – und wurde von der Konkurrenz belächelt. Inzwischen kommt seine Kundschaft aus dem ganzen Bundesgebiet – auch wenn Blumen nur noch einen kleinen Teil seines Sortiments ausmachen.

Konkurrenz lächelte

„In Neudorf gab es immer schon viele Blumengeschäfte. Damals hat man mir nur ein paar Jahre gegeben“, erinnert sich der Florist, der den Beruf über ein Praktikum kennen gelernt und festgestellt hat, dass er durchaus einen grünen Daumen besitzt. Voller Tatendrang wollte er etwas Eigenes aufbauen. Da er bei der Bank noch als nicht geschäftsfähig galt, halfen die Eltern mit Startkapital aus.

Früher hatte er ein normales Blumen-Standardsortiment. Doch er merkte schnell: „Man muss sich eine Nische suchen.“ Also spezialisierte er sich auf die Königin der Blumen, die Rose. Im Ladenlokal duften seitdem solche aus Ecuador, sattrote, fliederfarbene, weiße oder Freilandrosen. „Die eignen sich nicht nur für Verliebte“, sagt er – und bindet ein paar Exemplare zu einem prächtigen Strauß.

Räume sind wie eine Wohnung gestaltet

Man kann fast vergessen, dass es ein Blumenladen ist. Die Räume sind wie eine Wohnung gestaltet. Als Mann mit Faible für die schönen Kleinigkeiten des Lebens, dekoriert Gerth sein Geschäft immer wieder um – und stellt es mit allerlei Trödel und alten Möbeln voll. Sogar Fotos für Magazine à la „Schöner Wohnen“ wurden bei ihm schon gemacht. In den Zeitschriften wird sein Geschäft dann als Bezugsquelle empfohlen.

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Oder neulich kam eine Dame, die eigentlich nur ein paar Blumen kaufen wollte – und ging mit einem neuen Tisch nach Hause. Der Mann war über das Mitbringsel ziemlich überrascht. „Alles, was man sieht, kann man kaufen oder ich kann es zumindest noch einmal besorgen“, erzählt er. Die Kissen, Deckchen, Hirsche und anderen Deko-Artikel findet er auf Messen und wählt aus, was in sein Sortiment passt. Er setzt vor allem auf kleinere Serien, die nicht jeder führt. „Zu Hause sieht es bei mir ähnlich aus“, verrät der Neuenkamper.

Allen, die ihm damals kaum eine Chance gegeben haben, hat er übrigens eines Besseren belehrt. Inzwischen gibt es das Geschäft seit 27 Jahren. Der Name „Steeger“ erinnert an seine Eltern, die immer an ihn geglaubt haben.