Duisburg-Beeck.. Das Programm mit dem in Altenheimen und Begegnungsstätten seit knapp zwei Jahren fleißig geturnt wird, ist eine Entwicklung vom Stadtsportbund Duisburg (SSB) und wird von der BKK Novitas finanziert.
20 pinkfarbene Minihanteln wandern im Takt auf und nieder. Die Teilnehmerinnen am Schnupperkurs „Sicher und mobil in Duisburg“ im Awo Begegnungs-und Beratungszentrum (BBZ) an der Goeckingkstraße in Beeck geraten langsam ins Schwitzen. Übungsleiterin Bärbel Bernth vom Beecker Sportverein motiviert die Frauen zwischen 61 und 81 Jahren mit der nicht ganz ernst gemeinten Behauptung: „Wenn ihr das regelmäßig weitermacht, könnt ihr bald 20 Fenster hintereinander putzen“.
„Puh, wer will das schon?“, kriegt sie zu hören. Die Frauen möchten bei den Übungen mit Hanteln und Gewichtsmanschetten einfach ihre Kräfte und Beweglichkeit erhalten und den Gleichgewichtssinn trainieren. So sollen Stürze vermieden werden, die eine erhebliche Gefährdung der Gesundheit im Alter darstellen und damit die Ausgaben der Krankenkassen in die Höhe treiben.
Das Programm mit dem in Altenheimen und Begegnungsstätten seit knapp zwei Jahren fleißig geturnt wird, ist eine Entwicklung vom Stadtsportbund Duisburg (SSB) und wird von der BKK Novitas finanziert. Projektleiterin Nicole Kons erläutert, was mit dem neudeutschen Begriff „Settingansatz“ gemeint ist: „Wir gehen mit unserem Angebot dahin, wo die Leute sich aufhalten und schulen Übungsleiter in den örtlichen Sportvereinen auf unser Programm.“
Das Ziel: Viele Senioren erreichen
Kons möchte möglichst viele Senioren erreichen. Sie sieht den Vorteil des Programms gegenüber herkömmlicher Sitzgymnastik darin, dass die Schnupperkurse kostenfrei angeboten werden und damit allen zugänglich sind. „Auf längere Sicht möchten wir die Senioren zum Sport im Alter gerne in die Sportvereine vor Ort locken“, sagt sie.
Ihr Projekt läuft noch bis Ende 2013 und schließt mit einer wissenschaftlichen Erhebung darüber, ob die angebotenen Übungsreihen messbar zur Sturzprophylaxe beigetragen haben. Mindersens 18 Seniorenheime, Treffs und Begegnungsstätten sollen mitmachen. Das BBZ Goeckingkstraße ist die 15. Einrichtung, die dabei ist.
Die Frauen im BBZ kletten sich die Gewichtsmanschetten um die Fußknöchel, stellen sich hinter ihren Stühlen auf und trainieren ihre Oberschenkelmuskeln. BBZ-Leiterin Cordula Römer freut sich besonders darüber, dass auch einige ihrer ehrenamtlichen Helferinnen das Bewegungsangebot wahrnehmen. „ Das klingt vielleicht ein bisschen egoistisch“, sagt sie lachend, „aber ich bin bei der Arbeit hier ohne mein Team total aufgeschmissen. Deshalb finde ich es natürlich gut, wenn die was für sich tun, damit sie alle möglichst lange beweglich und gesund bleiben“.