Duisburg.

„Jeder hat die Chance verdient zu zeigen, was er kann“, betont der neue Rathaus-Chef Sören Link und beteuert, noch keine Entscheidungen für sein engstes Arbeitsumfeld getroffen zu haben.

Und doch: Am Personalkarussell in der Stadtspitze wird in Gerüchten und Spekulationen schon kräftig gedreht. Link wird sich ein Team engster Mitarbeiter zusammenstellen wie es alle seine Vorgänger taten. Wer Büroleiter und persönlicher Referent wird, will Link „erst mit den Betroffenen klären“. Doch die Entscheidungen werden schnell fallen, Link muss Vertraute haben, auch solche die das Haus von innen kennen. Aber es wird wohl nicht nur rathausinterne Lösungen geben. Aus seiner Landtagszeit kennt Link enge Mitarbeiter.

Personalkarussell dreht sich

Absehbar sind Veränderungen in der Beigeordneten-Riege, also bei den sechs Dezernenten, die mit dem OB den Verwaltungsvorstand bilden. Stadtdirektor und damit OB-Stellvertreter ist derzeit noch der bündnisgrüne Umweltdezernent Peter Greulich. Gegenseitig bescheinigt man sich Sympathie, aber Greulichs Zeit als Stadtdirektor und vielleicht auch als Dezernent scheint abgelaufen. Der Grüne selbst will weg, sein Wechsel in die Chefebene der Wirtschaftsbetriebe ist im Gespräch. Er sieht keinen Gestaltungsraum mehr unter Link, und als enger Sauerland-Freund ist er ohnehin verbrannt, hat zudem schlechte Karten selbst in der eigenen Partei, bei Linken und SPD ebenfalls.

Geht Greulich, wird die SPD die neue Stelle besetzen wollen. Dann wären die Grünen aber nicht in der Rathausspitze vertreten. Doch das Karussell würde sich weiterdrehen. Noch dieses Jahr muss geklärt werden, ob Karl Janssen, Beigeordneter für Kultur, Schule, Jugend mit CDU-Parteibuch 2013 wiedergewählt wird. Gerade die letzten Wochen, nicht zuletzt mit der Opern-Diskussion, haben seine Karten nicht verbessert. Dabei war Janssen auf Distanz zu OB Sauerland gegangen. Amts- und Behördenleiter kämen als Nachfolger in Frage, auch SPD-Fraktionsmitglieder. Oder doch ein Bündnisgrüner für Greulich?

Rechtsdezernat Rabe in der Kritik

Die Amtszeit von Rechtsdezernent Rabe, ebenfalls CDU, dürfte 2014 auf jeden Fall enden. Er steht in der Kritik. Auch wegen der Loveparade-Katastrophe. Ihn könnte ein Nachfolger mit CDU-Farben beerben. Die drei weiteren Dezernenten haben SPD-Parteibücher und noch längere Amtszeiten vor sich: Sozialdezernent Spaniel, Kämmerer Langner, der aber auch in der eigenen Partei umstritten ist, und der erst jüngst gewählte Baudezernent Tum – ein Kandidat für den Stadtdirektorenposten bis zu möglichen neuen Besetzungen?

Die Fragen werden vor allem im rot-rot-grünen Ratsbündnis ausgehandelt. Link wird darauf Einfluss haben. Auch auf einen Neuzuschnitt der Ressorts. Und in welcher Abfolge auch immer: Grüne und auch CDU sollen in der Rathausspitze auch weiter vertreten sein.