Duisburg. Kaufmännisches Berufskolleg Duisburg-Mitte und UDE ermöglichen es Steuerfachangestellten, die Gesamtzeit für Lehre und Studium zu verkürzen.
Ausbildung und nachfolgendes Universitätsstudium in insgesamt nur viereinhalb Jahren absolvieren? Das wünschen sich wohl die meisten jungen Menschen. Zumindest bei den Steuerfachangestellten, die das Berufskolleg in Neudorf-Nord besuchen, kann das gelingen. Denn das Kaufmännische Berufskolleg Duisburg-Mitte (KBM) arbeitet mit der Universität Duisburg-Essen (UDE) zusammen. Diese Kooperation macht es möglich, dass schon während der Ausbildungszeit einige Uni-Kurse und Prüfungen belegt werden können. Und das alles kam nur zustande, weil es auf beiden Seiten Menschen gibt, die findig und unbürokratisch zugleich denken und handeln.
Der eine ist der Fachlehrer Dr. Max Briesemeister vom Kaufmännischen Berufskolleg, der seinerzeit an der Uni Duisburg studierte und promoviert wurde. Der andere ist Dr. Wanja von der Goltz, der an der Mercator School of Management, der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre der UDE, als Referent für Studium und Lehre arbeitet. Die beiden kennen sich, genauso wie Marc Todisco, der am KBM den Bildungsgang Steuern leitet.
So kooperieren das Kaufmännische Berufskolleg Duisburg-Mitte (KBM) und die Universität Duisburg-Essen (UDE)
„Unsere Idee war, dass exzellente Auszubildende schon während der Berufsausbildung an der Uni Studienleistungen erbringen können. Zu diesem Zweck haben wir als Kaufmännisches Berufskolleg Duisburg-Mitte die Initiative ergriffen und sind mit der Uni Duisburg-Essen in Kontakt getreten“, erklärt Todisco. Bei den parallel zu erbringenden Studienleistungen geht es zum Beispiel um Wirtschaftsrecht, um Investition und Finanzierung oder um Mathematik für Ökonomen. „Wer im Bildungsbereich arbeitet, möchte Potenziale erkennen und fördern. Und genau dafür steht das ,TAXellence’-Programm Duisburg“, ergänzt Max Briesemeister.
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Nachdem die Kooperationswilligen ihr Konzept vorgelegt hatten und einige technische Fragen (wie zum Beispiel: Sind die jungen Menschen dann Schüler oder Studierende?) geklärt waren, konnten die jungen Leute vom Berufskolleg an den ersten Uni-Veranstaltungen teilnehmen.
„Es hat von Anfang an wunderbar funktioniert“, sagt Wanja von der Goltz, „die Schule hat uns tolle Studierende an den Campus gespült.“ Befürchtungen, dass die Arbeitgeber die unerwartete Höher-Qualifikation ihrer Schüler kritisch sehen könnten, blieben unbegründet. „Die allermeisten finden es gut, dass ihre Azubis diese Möglichkeit bekommen. Letztlich gewinnen und halten sie dadurch noch qualifiziertere Mitarbeiter.“ Dies ist sicherlich ein Grund dafür, dass auch die beteiligten Unternehmen sich sehr flexibel zeigten und ihren Auszubildenden entsprechende Freiräume einräumten.
Nach Schule und Arbeit weiter lernen
Denn natürlich bedeuten die Mehrstunden in der Uni ein strenges Zeitmanagement für die Azubis. Doch die Uni bietet zahlreiche Veranstaltungen auch am späten Nachmittag oder Abend an, sodass die Auszubildenden des Kaufmännischen Berufskollegs nach Schule und Arbeit weiter lernen und Prüfungen ablegen können. Darüber hinaus werden ihnen Module im Studium auf Basis ihrer abgeschlossenen Berufsausbildung am Berufskolleg ohne weitere Prüfung angerechnet.
Wer sich anstrengt, kann so die ursprüngliche Dauer für Ausbildung plus Studium von sechs Jahren auf viereinhalb Jahre verkürzen. Die jungen Leute sind dann nicht nur Steuerfachangestellte, sondern auch noch „Bachelor of Science in Betriebswirtschaftslehre“.
Interessierte können sich per E-Mail an Marc Todisco vom Kaufmännischen Berufskolleg Duisburg-Mitte wenden: m.todisco@kbm-duisburg.de.