Duisburg. Der Duisburger Rat hat wichtige Entscheidungen für Eltern und Kinder getroffen: Sie betreffen Kitas, das WLAN in Schulen und den offenen Ganztag.
Die Stadt Duisburg erlässt Eltern auch für den Monat Januar ihre Beiträge für Kitas, Kindertagespflege und den Offenen Ganztag an Grundschulen sowie Betreuungsangebote weiterführender Schulen. Die Regelung gilt unabhängig davon, ob die Betreuung in Anspruch genommen wurde. Das beschloss der Rat der Stadt einstimmig in seiner Sitzung am Donnerstag.
Außerdem ermächtigte der Rat die Verwaltung, auf Elternbeiträge auch über den 31. Januar hinaus zu verzichten. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Angebote weiterhin „in erheblichem Umfang“ aufgrund der Corona-Pandemie eingeschränkt sind und dass der Stadt die Hälfte des Gebührenausfalls vom Land erstattet wird. Für den Januar gibt es diese Zusage des NRW-Familienministeriums. Ob auch für den Monat Februar – da boten etwa die Kitas bis zum vergangenen Montag nur eine Notbetreuung an – einen Beitragsverzicht gibt, steht noch nicht fest.
Duisburger Eltern müssen Verpflegungsgeld für den Monat Januar bezahlen
Allerdings erhebt die Stadt das Verpflegungsgeld, obwohl im Januar nur 24 Prozent der Kinder in den Einrichtungen betreut wurden. „Würde man hier versuchen, diese Eltern nicht auch noch damit zu bestrafen, dass sie für das Mittagsessen zahlen müssen, müsste eine einrichtungsscharfe Abfrage erfolgen, um die genauen Anwesenheitsdaten zu erfassen“, begründet die Verwaltung. Ein solches Verfahren wäre mit erheblichem Aufwand verbunden und „nicht zu rechtfertigen“.
Stadt beziffert Einnahmeverluste bei der Kinderbetreuung im Januar auf 1,3 Mio Euro
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Ihre Einbußen bei den Einnahmen bei Kitas, Kindertagespflege und Verpflegung beziffert die Stadt für den Januar auf rund 1,3 Millionen Euro, abzüglich der Erstattung durch das Land muss das Jugendamt davon rund 716.000 Euro tragen.
Im offenen Ganztag der Schulen entgehen der Stadt Einnahmen in Höhe von rund 354.000 Euro, davon muss sie etwa 177.000 Euro selbst tragen.
IT-Aufrüstung in den Duisburger Schulen soll schneller vorangehen
Bei der WLAN-Aufrüstung der Duisburger Schulen machen Rat und Verwaltung mehr Tempo. Während der Schulschließungen war es wegen der technischen Defizite zu erheblichen Problemen beim Distanzunterricht gekommen. Der Rat beschloss am Donnerstag, die Einrichtung sogenannter WLAN-Access-Points mit 260.000 Euro aus Mitteln des Digitalpakts vorzuziehen. Für die Aufrüstung der IT-Infrastruktur muss allerdings noch der Bedarf der stadtweit 128 Schulen erfasst werden.
Mit der Erstellung eines Leistungsverzeichnisses wurde die Düsseldorfer Micus Strategieberatung bereits beauftragt, mit einer Umsetzung rechnet die Verwaltung nicht vor dem Herbst 2021.
Versorgungsquote mit Plätze im offenen Ganztag steigt auf 50 Prozent
Die Zahl der Plätze im offenen Ganztag (OGS) der 75 Duisburger Grundschulen wird ausgebaut. Ziel ist es, die Versorgungsquote von derzeit 38 Prozent (6760 Plätze für rund 18.500 Grundschüler) auf 50 zu steigern. Für den Ausbau kann die Stadt Fördermittel von Bund und Land von bis zu 5,36 Millionen Euro in Anspruch nehmen, um die Ausbaukosten in Höhe von insgesamt rund 6,3 Millionen Euro zu bestreiten. Bewilligte Projekte müssen bis Ende Juni begonnen und bis Ende 2021 abgeschlossen sein.
Ein Schwerpunkt soll die Schaffung von multifunktionalen Räumen sein, die sowohl Schule als auch OGS nutzen. „So können gegenseitige Synergien besser genutzt werden“, begründet die Schulverwaltung. „Der Gedanke, dass Schulen keinen offenen Ganztag hat, sondern eine offene Ganztagsschule ist, rückt so aus räumlicher und pädagogischer Sicht mehr in den Mittelpunkt.“