Duisburg. Vor 40 Jahren nahm Rettungshubschrauber Christoph 9 den Dienst an der Duisburger Unfallklinik auf. Seitdem flog der “Engel in Orange“ 38.000 Einsätze.
Den 17. Februar 1982 wird Bernd Drensler nie mehr vergessen: Bei einem Starkstromunfall am Mörsenbroicher Ei in Düsseldorf schossen 15 000 Volt Spannung durch seinen Körper. Die Verletzungen waren erheblich. Wenige Minuten nach dem tragischen Zwischenfall war der Rettungshubschrauber Christoph 9 vor Ort und brachte den Schwerverletzten in die Duisburger Unfallklinik. „Ohne den Hubschraubereinsatz wäre ich heute nicht mehr am Leben“, verdeutlicht Drensler. Am 16. September 2015 feierte Christoph 9 seinen 40. Geburtstag und blickt auf 38 000 teils dramatische Einsätze zurück.
Seit dem 16. September 1975 ist der Himmel über der Region das Zuhause des „Engels in Orange“. An diesem Tag weihte der damalige NRW-Innenminister Werner Maihofer das Luftrettungszentrum auf dem Gelände der Unfallklinik ein. „Ziel war es, einen flächendeckenden Luftrettungsdienst über Deutschland zu schaffen“, erklärt Dr. Daniel Schwarze, der heute das LRZ leitet. Duisburg war seinerzeit der neunte Schritt auf diesem Weg.
Rettungshubschrauber braucht von Duisburg bis Wesel nur 12 Minuten
Bei OB Sören Link schwimmt bei den Einsätzen von Christoph 9 jedes Mal ein Stück Stolz auf seine Heimatstadt mit. „Dieser orangefarbene Hubschrauber hat mich schon immer fasziniert. Ich habe als Kind immer voll Bewunderung in den Himmel geschaut, wenn er unterwegs war. Christoph 9 gehört mit seiner tollen Arbeit einfach zu unserer Stadt“, schilderte der Oberbürgermeister bei der Feierstunde.
Geht ein Notruf bei der Leitstelle der Duisburger Feuerwehr ein, ist der Airbus EC 135 – so die offizielle Typenbezeichnung des Hubschraubers – in zwei Minuten abflugbereit. Ein Pilot der Bundespolizei, ein Luftrettungsassistent der Berufsfeuerwehr und ein Notarzt sitzen an Bord, wenn es mit bis zu 222 km/h zum Einsatzort geht. Der große Vorteil des Hubschraubers ist seine Geschwindigkeit.
Und auch Staus und Verkehrsbehinderungen können ihm dort oben in der Luft nichts anhaben. Das kann für die Patienten mitunter lebenswichtig sein. Als ein Patient in der Weseler Innenstadt einen Herzinfarkt erlitt, war Christoph 9 in sage und schreibe zwölf Minuten zur Stelle. Bei einem schweren Unfall an der deutsch-holländischen Grenze dauert es auch nur eine Viertelstunde bis die Rettung angeflogen kam.
Christoph 9 kann am Samstag in der Duisburger Innenstadt besichtigt werden
„Die Auswertung von wissenschaftlichen Daten belegt ganz eindeutig, dass jede gewonnene Transportminute lebensrettend sein kann. Darüber hinaus hilft eine schnelle Versorgung bleibende Schäden zu vermeiden“, unterstreicht Dr. Peter-Michael Hax. Der stellvertretende ärztliche Direktor der BGU hat Christoph 9 in 39 seiner 40 Dienstjahre begleitet.
Am Samstag präsentieren sich Christoph 9 und seine Crew in der Innenstadt. Der Airbus EC 135 soll um 11.30 Uhr neben dem City Palais landen. Bis 17 Uhr steht der High-Tech-Helikopter dann für Besichtigungen parat. Bei zwei Einsatz-Simulationen kann jeder den Lebensrettern in diesem Zeitraum über die Schulter schauen. Ein Ersatzhelikopter sorgt währenddessen in Großenbaum dafür, dass das lebenswichtige Tagesgeschäft nicht zu kurz kommt.