Duisburg.. Die UDE ermuntert junge Wissenschaftler, ihre Ideen mit einer eigenen Firma umzusetzen. Ein idealer Ort für die Startups wäre die Halle des Ausbesserungswerks der Bahn in Wedau, findet Prorektor Thomas Kaiser.
Die Universität Duisburg-Essen (UDE) möchte die riesigen Hallen des ehemaligen Ausbesserungswerks der Deutschen Bahn in Wedau zu einem Standort von jungen Technologie-Unternehmen entwickeln, die von Wissenschaftlern an den Hochschulen im Ruhrgebiet sowie in Düsseldorf und Köln gegründet werden.
Prof. Dr. Thomas Kaiser, Prorektor für Forschung und Transfer, stellte am Donnerstag die Idee für eine „Gründungsvision Rhein-Ruhr“ beim Besuch von NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) im Tectrum an der Bismarckstraße in Neudorf vor.
Vorbild könne das Ausbesserungswerk in München-Neuaubing sein, das ebenfalls zu diesem Zweck umgebaut wird, erklärte Kaiser. Die über 10.000 Quadratmeter große Wedauer Halle sei gradezu ideal, schwärmte der Dekan: „Coole Architektur, höchstflexibel zu nutzen für ein kreatives Milieu und in der Nähe zum Campus.“
Austausch mit Unis in Bochum und Dortmund
Die Stärke der Uni bei den Ingenieurwissenschaften werde bisher nicht ausreichend für die Region genutzt, argumentiert Thomas Kaiser: „Wir haben über 100 Professoren und 10.000 Studenten, aber wir verwerten zu wenig des Wissens, das wir mit viel Geld aufbauen.“ Den Hightech-Startups der UDE – allein 32 seit Anfang 2014 – „wollen wir eine Umgebung für ihre Entwicklung bieten.“ Beflügelt wird die Initiative von der Gründung des „InnovationsHUB“ der Uni. Dessen Leiter, Prof. Dr. Volker Breithecker, kündigte einen neuen Master-Studiengang „Innopreneurship“ an. Er soll junge Wissenschaftler beflügeln, die Verwirklichung innovativer Ideen mit einer eigenen Firma voranzutreiben.
Wedau soll auch Ausgründungen anderer Unis anlocken, betont Kaiser. Mit den Prorektoren in Bochum und Dortmund gebe es bereits einen engen Austausch. Geplant ist eine gemeinsame Bewerbung für die Exzellenz-Initiative, auch mit Düsseldorf und Köln sei man in Gesprächen.
Er habe „große Sympathie“ für die Zusammenarbeit, erklärte der Wirtschaftsminister. Sie sei notwendig, wenn NRW der Standort für ein „Kompetenzzentrum Industrie 4.0“ des Bundes werden wolle. „Bei der E-Mobilität sind wir an der fehlenden Kooperation gescheitert“, erinnerte Garrelt Duin. Er wolle die Pläne „gern unterstützen“. Mit den Stadtplanern, die das 35-Hektar-Areal nördlich der Wedauer Brücke für „universitätsnahes Gewerbe“ vorsehen, sind die Pläne abgestimmt. „Unser ambitioniertes Ziel ist, schon 2017 zu starten“, sagte Thomas Kaiser.
Entwicklung der Wedauer Bahnflächen läuft jetzt an
Zur Entwicklung von rund 80 Hektar Bahnflächen beiderseits der Wedauer Brücke haben Stadt, Bahn und Bahnflächen-Entwicklungsgesellschaft (Land NRW) eine Konsensvereinbarung geschlossen.
Dem Rückbau von Schienen und Anlage folgen 2016 Altlasten-Untersuchungen, 2017 soll die Aufbereitung beginnen.