Duisburg..
Der städtische Eigenbetrieb Sport hatte bei seinen Sparmaßnahmen die Rechnung ohne die Badegäste gemacht. Die blieben weg, nachdem der Betreiber die Wassertemperatur in den Bädern senkte. Nun steigen die Temperaturen. Und die Preise.
Nach der Absenkung der Wassertemperatur in Duisburger Schwimmbädern um zwei Grad blieben die Besucher weg. Jetzt reagiert der Schwimmbad-Betreiber: Höhere Temperaturen, aber auch höhere Eintrittspreise.
Allwetterbad
Heiß duschenEiner, der sich unlängst über das zu kalte Wasser beschwert hatte, ist NRZ-Leser Hans-Peter Werner, der seit vier Jahren regelmäßig ins Allwetterbad in Walsum geht. „Obwohl ich mich andauernd bewege komme ich nach 50 Minuten frierend aus dem Wasser und muss erst einmal lange heiß duschen“, berichtet der 64-Jährige. Dies könnte bald der Vergangenheit angehören. Im Walsumer Bad, aber auch in Homberg, Neudorf und Rheinhausen. Nur im Rhein-Ruhr-Bad ändert sich nichts, hier wurde die Wassertemperatur gar nicht erst gesenkt.
Das im vergangenen Jahr beschlossene städtische Sparpaket sah eine ganze Reihe von ungeliebten Maßnahmen vor. Sehr konkret konnte der Bürger dabei nachlesen, was einzelne Posten an Extraeinnahmen oder Einsparungen für die Stadt bringen sollten. Doch diese Rechnung macht der Duisburger nicht mit. Wenn das Angebot eingestampft wird, stimmt er eben mit den Füßen ab und kommt nicht mehr. Und so muss der städtische Eigenbetrieb Duisburg Sport jetzt eine ganz neue Rechnung mit deutlich geänderten Zahlen aufstellen.
Denn die „zumutbare Absenkung der Wassertemperatur in den Hallenbädern“ um zwei Grad kam bei den Bürgern gar nicht gut an. Das seit 1. Mai auf 26 Grad temperierte Wasser war ihnen zu kalt, und sie blieben reihenweise fern.
Erhöhung der Eintrittspreise um 50 Cent wahrscheinlich
Der Plan der Stadt, auf diesem Wege 105.000 Euro einzusparen und gleichzeitig über eine Preiserhöhung 155.000 Euro zusätzlich einzunehmen, erwies sich als Milchmädchenrechnung. „Wir haben so viele Beschwerden bekommen und solch starke Besucherrückgänge in allen Bädern zu verzeichnen, dass wir reagieren müssen“, erläuterte Betriebsleiter Jürgen Dietz auf NRZ-Nachfrage. Sehr bald wolle sich Duisburg Sport deshalb wieder dafür stark machen, dass die Temperatur in allen betroffenen Bädern wieder auf 28 Grad steigen.
Dafür sollen aber nach 2010 die Preise ein weiteres Mal steigen. Dietz: „Um das Vorhaben von der Bezirksregierung genehmigt zu bekommen, müssen wir die höheren Energiekosten decken. Das würde uns über eine Erhöhung der Eintrittspreise von 50 Cent gelingen.“
"Die Bürger haben uns deutlich gezeigt, dass das Wasser für sie zu kalt ist, doch sie kennen die finanziell schlechte Lage der Stadt“, glaubt Dietz, dass die Preiserhöhung als notwendiges Übel akzeptiert wird.