Marxloh.. Die katholische Kirche stellte das Gelände zur Verfügung, die Entwicklungsgesellschaft gestaltete den Platz. Heraus kam eine neue Freizeitfläche.
Das usselige Wetter hat die Vertreter der Stadt, der Politik, der Kirche und der benachbarten Herbert-Grillo-Gesamtschule nicht abschrecken können, an der offiziellen Einweihung des neuen Marxloher Quartierplatzes teilzunehmen. Statt langer Reden im kalten Wind gab es nur ein paar „warme“ Worte von Oberbürgermeister Sören Link, bevor sich der Tross in die nahe Schulaula begab, um dort das Ereignis im Trockenen zu feiern.
Sören Link zeigte sich begeistert von dem Platz. „Er gefällt mir ausgesprochen gut. Jetzt soll er schnell mit Leben gefüllt werden“, sagte er mit Blick in Richtung Schule. Die will die Fläche in ihre Freizeitaktivitäten und auch in den Unterricht einbeziehen.
Der neu entstandene Platz gehört der katholischen Kirche. Ursprünglich stand dort die Paulskirche. Wegen des Rückgangs der Gemeindemitglieder wurde das Gotteshaus vor Jahren geschlossen. Metalldiebe schraubten alles ab, was brauchbar war, das Gebäude verfiel zusehends. Dann kam die Idee auf, in dem Bauwerk ein Stadtteil- und Kulturzentrum unterzubringen. Der Plan scheiterte an den Kosten. Die Entwicklungsgesellschaft Duisburg hatte eine andere Idee: Sie wollte einen Platz schaffen, der den Bürgern zur Verfügung steht – für Feste, als Verweilfläche, als Lernort. Über das Projekt Soziale Stadt flossen die Mittel zur Platzgestaltung und „Möblierung“ mit Sitzbänken, rund 260 000 Euro. Knapp 30 000 Euro steuerte die EG DU bei.
Doch zuvor musste das alte Gotteshaus abgerissen werden. Diese Kosten übernahm das Bistum Essen – rund 120 000 Euro.
3300 Quadratmeter
Die 3300 Quadratmeter große Fläche bleibt im Eigentum der Kirchengemeinde St. Johann, sie ist der Stadt aber für (vorerst) 20 Jahre zur Verfügung gestellt worden. Der Grundriss der einstigen Kirche und des Turms sind farblich abgesetzt auf der Fläche erkennbar – somit gerät die Bedeutung des Ortes nicht in Vergessenheit. Auf einer Hinweistafel wird zudem an die Geschichte der Kirchengemeinde St. Paul erinnert. Dieses Schild enthüllten OB Link und sein Kollege, Bezirksbürgermeister Uwe Heider, am Dienstag.
Während sich alle Gäste, etwa 40 an der Zahl, über den lichten, sauberen Platz freuten, wurde am Rande auch über die Schmuddelecken diskutiert. So eine gab es, nur etwa 60 oder 70 Meter von den Feiernden entfernt an der Einmündung Wilfriedstraße/An der Paulskirche.
SPD-Ratsherr Manfred Slykers äußerte im Gespräch mit unserer Zeitung die Hoffnung, dass die „soziale Kontrolle“ durch die benachbarten Einrichtungen wie Runder Tisch Marxloh und Werkkiste dazu beiträgt, dass solche Probleme verschwinden.