Neudorf.. Ludgeri-Platz wird bunt: Nachbarn, Gastronomen und Geschäftsleute gestalten lernen sich besser kennen. Künstler Martin Schmitz malt mit ihnen die Pöller an.
Der Künstler Martin Schmitz zieht eine Farbspur durch Duisburg. Die Spundwand im Parallelhafen hat er bereits bemalt und den Wänden am Marientor einen fröhlich-bunten Anstrich gegeben. Nun hat er sich die Steinpoller vorgenommen, die rund um die Ludgeri-Kirche stehen.
„Wir saßen immer bei uns im Café und haben uns gedacht, dass der Platz bunter werden müsste“, erklärt Michaela Engelbert vom gleichnamigen Café. Als sie dann mit Duistopia-Macher Bashar Farhat die gestalteten Steine am Marientor entdeckten, nahmen sie Kontakt mit dem Künstler Martin Schmitz auf. Der entwarf einen passenden Farbverlauf. „Ich finde es toll, dass die Gruppe auf mich zu gekommen ist. Es war eines der schönsten Projekte, was die Zusammenarbeit angeht. Ich finde es gut, wenn die Leute anfangen, sich ihre Stadt anzueignen“, lobt Schmitz. Mit 14 Freiwilligen, darunter Nachbarn und Geschäftsleute, hat er die 26 Pöller getüncht. Angelika Conradi hat ihm schon in Neuenkamp geholfen. „Mir macht die Arbeit Spaß.“ Silke van Os lobt: „Durch die Aktionen lernt man die Nachbarschaft besser kennen.“ Ratsfrau Martina Stecker hat den Kontakt zur Stadtverwaltung hergestellt und auch die Genehmigungen für die Aktion besorgt. Das Geld für die Farben hat der Kulturbeirat gestiftet, der das Projekt unterstützt. „Momentan bin ich dabei zu klären, ob vielleicht auch der Stromkasten bunt werden kann,“ so Martina Stecker.
Bei der Farbgebung hat sich Martin Schmitz etwa an dem Blau orientiert, dass in der Mariendarstellung verwendet wird. Auch Violett findet Verwendung in der kirchlichen Farbenlehre. „Die Rückmeldungen waren bisher positiv. Natürlich gab’s auch negative Stimmen, aber Urban Art soll auch polarisieren.“ Bis nächste Woche wird allerdings noch gepinselt, das Wetter lässt die Farbe nur langsam trocknen.
Das Projekt soll nun der Auftakt für weitere Aktionen rund um den Ludgeriplatz sein, sind sich alle einig. „Man könnte zum Beispiel die Wiese rund um die Kirche besser nutzen, so dass dort auch Kinder spielen können. Momentan gehört sie nur den Hunden“, erklärt Michaela Engelbert. Auch sollten Bänke aufgestellt werden, damit Passanten verweilen können. „Vielleicht veranstalten wir demnächst einen kleinen Trödelmarkt, damit wir weitere Aktionen finanzieren können“, blickt die Café-Besitzerin voraus. Man stehe in gutem Kontakt mit der Kirche.
Die Pfähle der Straßenlaternen wurden übrigens mit Blümchen verschönert. Und es haben sich auch schon bereitwillig Nachbarn gefunden, die die Pflanzen gießen.