Duisburg-Rheinhausen. Teilnehmer eines Graffiti-Kurses haben in Rheinhausen einen Container besprüht. Das Werk ist eine Anspielung an die „Area 51“ in den USA.
Ein kleines Ufo prangt bereits in der linken oberen Ecke des Containers. Der Hintergrund ist schwarz. Rechts unten ragt ein grüner Kaktus mit orangefarbener Cap und breit grinsendem Gesicht aus dem gelb-braunen Sand hervor, der eine Wüste darstellen soll. Daneben steht in großen grauen Buchstaben „Area“. Ein Stück weit können Betrachter bereits hinter der Schrift die Gebäude eines Forschungslabors erahnen. „Ich wollte, dass sich unser Jugendzentrum und die wirkliche ,Area 51‘ in dem Graffiti widerspiegeln“, erklärt Sharon Özdemir und spielt damit auf die in den USA stationierte Militärbasis „Area 51“ an, die Gegenstand vieler Verschwörungstheorien ist. Insbesondere solcher, die besagen, dass auf der Basis außerirdische Lebensformen erforscht werden würden.
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Die ehrenamtliche Mitarbeiterin ist Hauptorganisatorin des Graffiti-Workshops vom Jugendtreff „Area 51“ in Rheinhausen. „Die Stadt Duisburg hat Geld zur Verfügung gestellt, um die Jugendarbeit nach zwei Jahren Corona-Pause wieder anzukurbeln.“ Ungefähr vier Monate habe es gedauert, die Idee auszuarbeiten, bis entschieden war, dass der alte Container hinter der Friedenskirche mit einem bunten Graffiti verziert wird. „Für mich hatte Graffiti immer einen illegalen Touch. Mir war wichtig zu zeigen, dass es eben auch Kunst ist“, betont sie.
Agentur aus Duisburg führt Graffiti-Kurse durch
Über die Sozialen Medien begann sie dann Partner zu finden, die sie bei dem Workshop unterstützen würden. Schnell stieß sie dabei auf die Mindstates Kreativagentur von Marten Dalimot aus Duisburg. „Von einem bis 1000 Quadratmetern“, wie er selbst sagt, besprüht der professionelle Graffiti-Künstler Flächen von Bahnhöfen der Deutschen Bahn oder aber auch Stromkästen im Auftrag der Stadtwerke Duisburg. Bereits seit 1999 leite Dalimot Kurse für Kinder und Jugendliche, denen er das Sprayen beibringt, so wie den Jugendlichen der „Area 51“.
In fünf Tagen lernen sie, wie Skizzen angefertigt, Buchstaben auf Wände gesprüht und die Spraydosen richtig benutzt werden. „Ich freue mich, das Gelernte weitergeben und junge Menschen für Graffiti begeistern zu können“, begründet er sein Engagement. „Außerdem macht es Spaß, immer wieder aufs Neue kreativ zu sein.“
Fünf Teilnehmer des Rheinhauser Jugendzentrum „Area 51“
Die Freude an der Kunst scheint sich auch auf die fünf Teilnehmer des Workshops zu übertragen. „Es ist mega cool etwas zu gestalten, woran viele Leute vorbeigehen werden“, erklärt die 14-jährige Elea ihren Entschluss bei dem Ferienkurs mitzumachen. Ihr Beitrag zu dem Kunstwerk? „Eine Schlange.“ Keine einfache Herausforderung. „Gerade bei den Augen und der Nase könnte es schwierig werden“, meint die Jugendliche. Marten Dalimot bestätigt: „Je weiter wir kommen, je detailreicher es wird, desto schwieriger ist es natürlich auch.“ Doch die Gruppe ist sich sicher: Bis zum Ende des Workshops ist von dem ehemalig braun-gelben Container nichts mehr zu sehen. Im nächsten Jahr könnte sich Sharon vorstellen, erneut ein solches Projekt zu starten. „Unser Jugendzentrum war so lange geschlossen und ich hab echt Bock jetzt wieder durchzustarten“, sagt sie.