Duisburg..

Wie macht man aus einem netten Traumschiffsarzt ein echtes Ekelpaket? Man bietet dem Schauspieler Horst Naumann die Rolle des „Ekel Alfred“ aus der TV-Serie „Ein Herz und eine Seele“ an und produziert zwei Teile davon unter seiner Regie für die Duisburger Kleinkunstbühne „Die Säule“.

Zwar wird die Premiere erst im November sein, doch gestern rückte man an der Goldstraße bereits die Requisiten zurecht und ließ Familie Tetzlaff schon mal in ihre Rolle schlüpfen.

Auf die Zuschauer warten ab November an 15 Tagen jeweils zwei Episoden der Kult-TV-Serie. Martina Linn-Naumann, Leiterin des Kleinkunsttheaters: „Zunächst wird ,Der Frühjahrsputz’ und anschließend ,Silvesterpunsch’ aufgeführt.“ Ausgesucht wurden diese beiden Serienteile, weil sie jeweils mit nur vier Schauspielern aufgeführt werden können. In die Rolle der „Dusseligen Kuh“ Else wird Ursula Michelis schlüpfen, Tochter Rita spielt Gabi Weiss, Alfreds Schwiegersohn Michael stellt Christian Ohmann dar.

Einleitung für jüngere Zuschauer

Damit auch jüngere Zuschauer, die die zeitgeschichtlichen Zusammenhänge Anfang der 70er Jahre nicht kennen, alle Pointen verstehen können, gibt es zu Beginn jeder Vorstellung eine kurze Einleitung. Man will texttreu bleiben, keinerlei aktuelle Themen einfließen lassen, wie Horst Naumann betont. Die Inszenierung berücksichtigt allerdings, dass Familie Tetzlaff in die Jahre gekommen ist. Doch das Bühnenbild wird Schauspieler wie Zuschauer gleichermaßen in die 70er Jahre versetzen als „Ein Herz und eine Seele“ die Fernsehnation teilte: In die Gruppe derjenigen, die die Parodie verstanden, und jene, die Ekel Alfred bewunderten, weil da „endlich mal jemand die Wahrheit“ sagt.

Auch interessant

Eigener Weg zur Figur

Es ist etwas teurer, aber trotzdem hofft sie auf ausverkaufte Aufführungen. „Karten können jetzt schon in den Ticket-Shops geordert werden.“ An den übrigen Verkaufsstellen gibt es sie ab Montag. Dann wird auch der Internet-Auftritt soweit aktualisiert sein, dass alle Termine dort zu sehen sein werden.

Obwohl Schauspieler Horst Neumann, den ewig-grimmigen „Ekel-Alfred-Blick“ schon gut beherrscht, will er die Rolle selbst entwickeln. „Das geschieht während der Probenarbeit. Ich will meinen eigenen Weg zur Figur finden. An der Darstellung, wie es Heinz Schubert schaffte, kann man nicht kratzen. Das sollte man gar nicht erst versuchen.“

Wer Horst Naumann und Christian Ohmann jetzt schon auf der Bühne in der Säule sehen möchte, der hat dazu am Sonntag Gelegenheit. Für „Loriot“ gibt es für die Vorstellungen um 15.30 und 20 Uhr noch Rest-Karten.