Duisburg. Wegen einer neuen Tierschutzverordnung müssen einige Polizeibehörden auf ihre Hunde verzichten. Warum Duisburgs Spürnasen im Dienst bleiben.

Die Verschärfung der Tierschutzverordnung hat für einige Polizeibehörden in Deutschland Konsequenzen: So musste die Berliner Polizei 49 von 130 Hunden vorübergehend aus dem Dienst nehmen. Auch die Hamburger Hundestaffel musste reagieren. In Duisburg können die 13 Spürnasen allerdings allesamt weiterarbeiten.

Der Hintergrund: Zu Beginn des Jahres 2022 ist im Tierschutzgesetz (§ 2, Absatz 5) eine neue Vorschrift in Kraft getreten. Sie besagt: „Es ist verboten, bei der Ausbildung, bei der Erziehung oder beim Training von Hunden Stachelhalsbänder oder andere für die Hunde schmerzhafte Mittel zu verwenden.“

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Das Innenministerium in NRW erklärte dazu auf Anfrage: „Das Diensthundwesen in Nordrhein-Westfalen bleibt auch mit der Änderung in der Tierschutz-Hundeverordnung funktionsfähig.“

Polizeihundausbildung in Duisburg: Positive Reize statt schmerzhafte Methoden

Noch konkreter wird die Polizei Duisburg: Keiner der Hunde müsse aus dem Dienst genommen werden, berichtet Sprecherin Jacqueline Grahl. Denn: Statt auf Stachelhalsbänder oder andere schmerzhafte Methoden, setzen die Diensthundeführer bei der Ausbildung seit Jahren auf positive Reize. Oft kommt der „Klicker“ zum Einsatz. Mit ihm bringen die Hunde ein Lob in Verbindung. „Auch Leckerlis gibt es natürlich zur Belohnung“, sagt Grahl.

Die 13 Duisburger Polizeihunde sind weiter im Dienst.
Die 13 Duisburger Polizeihunde sind weiter im Dienst. © FUNKE Foto Services | DANIEL ELKE

Sie unterstreicht aber auch. „Unsere Hunde müssen mehr abkönnen als der Familienhund.“ Deshalb werden die Tiere im Training auch an laute Geräusche, zum Beispiel Bohrmaschinenlärm, gewöhnt. „Die Hunde sollen für Sicherheit sorgen. Da sind Disziplin und Aufmerksamkeit sehr wichtig“, betont die Polizeisprecherin.

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Bei der Duisburger Behörde ist die Hundestaffel bei der Bereitschaftspolizei in Neudorf angesiedelt. Alle Polizeihunde sind Schutzhunde, die auch noch spezielle Zusatzausbildungen haben, unter anderem als Datenspürhund, Personenspürhund, Banknotenspürhund oder Sprengstoffspürhund.