Duisburg.

Sie wollte zuerst nicht weg aus Paris. Hier wurde sie 1945 geboren, hier absolvierte sie ihre Tanzausbildung, hier stand sie auf der Bühne. Doch Intendant Grischa Barfuss und Ballettdirektor Erich Walter lockten Monique Janotta 1970 mit der Rolle der Giselle an die Deutsche Oper am Rhein.

„Meine Lehrerin sagte: Was willst du mehr?“ So schwer ihr der Wechsel von der Seine an den Rhein gefallen sei – so sehr habe sie dann die Arbeit genossen, die Atmosphäre und die Professionalität des Apparats. „In Frankreich ist alles konzentriert auf Paris, für den Rest ist kein Geld da. Hier kommt man wirklich gut vorbereitet auf die Bühne“, sagt Monique Janotta, die als Primaballerina und Ballettmeisterin ungezählte Stunden auf und hinter den Bühnen in Düsseldorf und Duisburg gestanden hat und dem Haus bis heute verbunden ist.

„Ich konnte mir mit Erich Walter ein unglaubliches Repertoire erarbeiten“, sagt Monique Janotta, die es genossen hat, „sehr viele Vorstellungen“ zu tanzen und in einer großen Kompanie zu arbeiten.

Als Trainerin aktiv

Nach 13 Jahren wollte sie weggehen. „Doch dann bin ich noch mal geblieben, dann kam Spoerli – es kam immer irgendwas.“ Heinz Spoerli choreographierte die „Josephslegende“ zur Musik von Richard Strauss, dabei lernte Monique Janotta den Tänzer kennen, den sie drei Jahre später heiratete. Hans van Manen und Jiří Kylián kreierten für sie Partien, Uwe Scholz schuf 1989 für sie die weibliche Hauptrolle in seinem Ballett „Wagner“.

Ein Jahr, bevor sie in Rente ging, kam Martin Schläpfer an die Rheinoper. „Das war eine tolle Situation. Wir kannten uns überhaupt nicht. Ich habe ihm assistiert – und es war fantastisch.“ Dass er sie nach ihrem Abschied 2010 gefragt hat, ob sie weiterhin als Gast mit der Kompanie trainieren wolle, „war sehr schön für mich“.

Düsseldorf und Duisburg sind toll

Spontane Antwort auf die Frage, ob es Unterschiede zwischen Düsseldorf und Duisburg gegeben habe: „Egal wo, es war immer voll, wir hatten ein tollen Publikum. In Duisburg war Klassisches immer ausverkauft. Hier ist die Bühne größer, das war immer angenehm. Hier hat mir Kurt Horres nach einer Vorstellung die Ehrenmitgliedschaft überreicht. Und Duisburg hatte viel Glück mit Oberbürgermeister Krings. Er hat so viel für die Kultur gemacht.“

Für Monique Janotta ist Theater ein magischer Ort. Wenn ihr das Leben schwer und kompliziert erschienen sei, sei sie in den Ballettsaal gegangen und habe gearbeitet. „Nach zwei Stunden fühlte ich mich viel besser.“