Duisburg. Mit vier Komplizen soll ein Duisburger eine 17-Jährige vergewaltigt haben. Außerdem soll er die junge Frau zur Prostitution gezwungen haben.
Wegen Vergewaltigung einer Widerstandsunfähigen und Zuführung einer Minderjährigen zur Prostitution steht ein 24-jähriger Duisburger vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz. Im Januar 2016 soll er eine 17-Jährige in einer Wohnung in Duisburg gemeinsam mit vier weiteren Männern vergewaltigt haben.
Die Anklage geht davon aus, dass sich die Geschädigte zu diesem Zeitpunkt in einem Zustand befand, in dem sie sich nicht gegen die Zudringlichkeiten der Männer wehren konnte. Möglicherweise waren ihr K.o.-Tropfen in eine Cola geschüttet worden.
Duisburger (24) wollte sich nicht zu dem Vorwurf äußern
Der Angeklagte wollte sich zu Prozessbeginn nicht zu dem Vorwurf äußern. Auch nicht dazu, dass er die Jugendliche in Kenntnis ihres Alters dazu bewegt haben soll, für ihn der Prostitution nachzugehen. Der Angeklagte soll die 17-Jährige im Internet angeboten, Termine mit Freiern ausgemacht und das Mädchen zu den Treffen in Hotels und Privatwohnungen gefahren haben.
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Die inzwischen 21 Jahre alte Hauptbelastungszeugin berichtete, sie habe den Angeklagten im Internet kennengelernt. Man traf sich, wurde ein Paar. „Er hat mir erzählt, dass er irgendeinem Club in Frankfurt Geld schuldete." Die Lösung soll der Angeklagte darin gesehen haben, dass die 17-Jährige gegen Geld mit Männern schlief. „Ich habe zugestimmt, weil ich ihm helfen wollte."
17-Jährige soll fünf Stunden lang vergewaltigt worden sein
An die Vergewaltigung erinnert sich die Zeugin gut. „Ich war ganz klar im Kopf. Aber mir war so schwindelig, dass ich kaum etwas sehen und mich nicht rühren konnte.“ Fünf Stunden lang sei sie von dem Angeklagten und dessen Freunden vergewaltigt worden. Zuvor hätten die Männer viel Alkohol getrunken und über die Gründung eines Bordells gesprochen. Sie selbst, so die Zeugin, habe bewusst auf Alkohol und Drogen verzichtet.
Durch Gespräche mit anderen Prostituierten sei ihr dann bewusst geworden, dass der Angeklagte sie nur ausnutze, erzählt die 21-Jährige. Sie trennte sich von ihm. „Danach hat er mir über Wochen Textnachrichten geschickt, in denen er mich mit dem Tode bedrohte."
Für den Prozess sind bis zum 21. Januar noch zwei weitere Sitzungstage anberaumt.
[Anmerkung: Einige Textstellen haben wir am 6. Januar um 12.42 Uhr nach Hinweisen von Lesern geändert.]