Duisburg-Vierlinden.. Die Duisburger Eheleute Piva sind eifrig dabei, das denkmalgeschützte Bauwerk aus dem Jahr 1912 zu sanieren. Die TV-Zeit indes ist vorbei.
Vom Fernsehstar zum Einsiedler: Nachdem sich die Pivas 2014 entschieden hatten, eine Pause bei der Doku-Soap „Ab in die Ruine“ einzulegen, war es still um sie geworden. „Was machen die eigentlich“, fragen sich viele Menschen. Die Antwort ist einfach: Das Ehepaar hat in aller Ruhe die Renovierung des denkmalgeschützten, alten Bahnhofs an der Ecke Römer-/Bahnhofstraße fortgesetzt. Allerdings mit angezogener Handbremse – denn gesundheitliche Probleme galt es nebenbei in den Griff zu bekommen. Das ist inzwischen gelungen, und deshalb steht für Tina (56) und Mario (53) fest: „Jetzt wird wieder Gas gegeben.“ Denn der Traum vom eigenen Biergarten ist noch längst nicht ausgeträumt.
Ihre Wohnung haben sie inzwischen weitestgehend auf Vordermann gebracht. Das Leben im Staub und im Winter ohne Heizung ist vorbei. Mit Deckeneinstürzen und bröckelndem Putz ist nicht mehr zu rechnen. Und die Gas-Heizung funktioniert prima. Bislang hatten die Eheleute, die ihre Brötchen mit Hausmeister-Diensten verdienen und deshalb fast alle Arbeiten selbst erledigen können, stets den Kamin angeworfen, damit es wenigstens im Wohnzimmer muckelig warm wurde.
Um die alte Bahnhofskneipe und den Biergarten in Betrieb nehmen, beziehungsweise einrichten zu können, sind noch diverse Arbeiten nötig. Beim Versuch, das Kneipenfundament trocken zu legen, stießen die Renovierer – wie schon so oft in der inzwischen achtjährigen Schaffenszeit – auf ungeahnte, neue Schwierigkeiten. Tief im Erdreich gibt es brüchige Lichtschächte und einen alten Ausgang. Die Schächte müssen nun abgerissen und die Wände anschließend mit Isoliermasse vor neuer Feuchtigkeit geschützt werden.
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Probleme über Probleme, an denen andere verzweifelt wären. Nicht aber die Pivas. Sie sind zwar genervt, handeln aber nach der Devise: „Wir schaffen das!“ Und so ist sich Tina sicher, dass auch die Kneipe über kurz oder lang eröffnet wird. Sie hat nur keine Lust, jetzt Hals über Kopf die Baumaßnahme durchzuziehen, um am Ende festzustellen: Es sind Nachbesserungen nötig.
Besuch vom Denkmalamt
Als nächstes steht für die Pivas ein Termin mit dem Denkmalamt an: Es geht um Bescheinigungen, „damit wir wenigstens ein paar Steuern sparen können“, sagt Tina. Denn der Umbau und die Renovierung des Denkmals verschlingen stattliche Summen. Viel, viel mehr, als die beiden ursprünglich gedacht hatten. Als sie den Bahnhof vor gut acht Jahren kauften, glaubten sie an ein echtes Schnäppchen. Die Wahrheit hat sie eingeholt.