Duisburg-Rheinhausen.. Rheinhauser Bürger und Homberger Steinmetz engagieren sich für runderneuertes Mahnmal für den von Nazis getötetem Widerstandskämpfer aus Bergheim


Die umfangreichen Vorarbeiten von Ferdi Seidelt, im Sommer von der Rheinhauser Politik interfraktionell beauftragt, und Ralf Pauschert (Bildhauermeister aus Homberg) waren abgeschlossen, jetzt stand ein wichtiger und würdiger Termin an: In der Werkstatt von Pauschert wurde unter Anwesenheit von Rheinhausens Bezirksbürgermeister Winfried Boeckhorst, Historikerin Ingrid Rehwinkel und Alfred Hitz-Verwandte Christel Bruckschen der erste Buchstabe eines wichtigen Widerstand-Satzes von Julius Leber in Stein gehauen.

Der nunmehr in skandinavischen Tranas-Granit verewigte Leitgedanke wird alsbald wieder am Mahnmal auf dem Alfred-Hitz-Platz zu lesen sein, nachdem schäbige Metalldiebe die Julius-Leber-Aussage vom tonnenschweren Monolith abgerissen hatten – keine 40 Euro Materialwert. „Ein Stich ins Herz für alle Nazi-Verfolgten und Angehörige“, kommentierte Christel Bruckschen.

In Stein gehauene Flugblätter

Beizeiten hatten die Bezirkspolitiker darüber nachgedacht, wie bei der Wiederherstellung des Mahnmals auch der Namensgeber des Bergheimer Marktplatzes erkennbarer gewürdigt werden könnte. Denn auch die kleine Erklärung unter dem Straßenschild „Alfred-Hitz-Platz“ wurde schon vor einiger Zeit von geschichtslosen Gesellen abgerissen, wie Ingrid Rehwinkel berichtet. Die Idee: Eine Alfred-Hitz-Erinnerung auf dem mitten auf dem Marktplatz gelegenen Beet, wohin mittlerweile das geschändete Mahnmal per aufwendiger Kranarbeit umgesetzt worden war. Die Rheinhauser Besuchergruppe zeigte sich von den verschiedenen Vorschlägen des Homberger Steinmetzes und Künstlers sehr angetan und entschied sich letztendlich für eine liegende Situation, in der in Stein gehauene Flugblätter („Wehrt Euch!“) und eine kurze Erklärung „Ermordet im Widerstand“ das selbstlose Tun von Alfred Hitz dargestellt werden.

Spendenaufruf

Sehr ergriffen und dankbar zeigten sich die Rheinhauser über das ganz persönliche Engagement von Ralf Pauschert und seine Zusage, einen erheblichen Teil der Kosten selbst zu tragen. Da indes noch einige Ausgaben abzudecken sind, wird es im Januar einen Spendenaufruf geben.

Denn schon im jungen Frühling wird eine von Bezirksbürgermeister, Historiker und Schirmherr Boeckhorst geleitete Einweihung stattfinden. Das sicherlich weit und breit einmalige Mahnmal-Ensemble soll dann, gut 70 Jahre nach den NS-Greueltaten, als „Begegnungs- und Lernstätte“, so Ingrid Rehwinkel, junge und ältere Menschen daran erinnern, „wie wichtig ein Leben in Freiheit und Würde ist“, so Winfried Boeckhorst.