Grabsteine, an denen Kinder mitarbeiten mussten, dürfen nicht auf den deutschen Markt kommen - so Karl-Josef Laumann (CDU). Die WAZ befragte dazu Rüdiger Pahl, Steinmetz und Grabmahlgestalter aus Buchholz.

Grabsteine, an denen Kinder mitarbeiten mussten, dürfen nicht auf den deutschen Markt kommen - so Karl-Josef Laumann (CDU). Der NRW-Sozialminister sowie Kirchen und „Kindernothilfe” fordern daher ein Zertifikat für Import-Ware - etwa aus Indien. Es soll garantieren, dass die importierten Natursteine nicht von Kinderhand gefertigt wurden.

Die WAZ befragte dazu Rüdiger Pahl, Steinmetz und Grabmahlgestalter aus Buchholz.


Kommen denn viele Grabsteine aus Asien?


Pahl: Ja. Ein Großteil der Steine kommt aus Asien - dazu gehören zum Beispiel verschiedene polierte Steine aus Indien, die wir hier nur noch mit Ornamenten und Namenszug versehen. In Deutschland haben wir ja so gut wie keine Steinbrüche mehr. Wir erhalten Steine aus Nordeuropa oder eben aus Asien, von dort kommen immer wieder neue Materialien, die dann auf Messen als Modetrends präsentiert werden.


Welche Grabsteine bevorzugen die Kunden?

Die meisten Kunden sind sehr preisbewusst, der Trend geht zu immer schlichteren und immer billigeren Steinen. Kreatives Arbeiten wird von Grabmalgestaltern immer weniger gefordert. Weil die Leute das nicht bezahlen wollen.


Müssen Kinder in asiatischen Steinbrüchen arbeiten?

Ich habe mich mit dem Thema intensiv beschäftigt. Dass Grabsteine aus Indien von Kindern hergestellt wurden, halte ich für wenig wahrscheinlich. Als Experte sehe ich, dass die Qualität des Schliffes so hoch ist, dass er nur maschinell erfolgt sein kann. Kinder können solche schweren Maschinen nicht halten. Etwas anderes ist das bei Produkten für den Garten- und Landschaftsbau. Da werden indische Kinder benutzt, um Steine zu zerhacken.