Buchholz.. Wegen Fenstern aus den 70er Jahren heizt die Katholische Grundschule Böhmer Straße nach draußen. Sie hofft auf Geld für neue Fenster.


Die 20 Millionen Euro, die im Rahmen der Kommunalinvestitionen (KIDU) im Duisburger Süden bis Ende 2018 in Straßen und Schulen investiert werden, wecken Begehrlichkeiten. Jetzt meldet sich die Gemeinschaftsgrundschule Böhmer Straße zu Wort: „Wir sind die einzige Schule im gesamten Süden, die noch hinter Einfachverglasung mit Stahlrahmen sitzt“, sagt Lehrerin Caroline Weinrich-Engeln. Das soll sich nach dem Wunsch der Schule nun ändern.

Für die benachbarte Schule, die katholische Grundschule Böhmer Straße, hatte sich in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung mit einem Antrag auf energetische Sanierung Deniz Edis (Linke) eingesetzt. Die BV beschloss den Antrag mit den Stimmen von SPD, Linken und Grünen. Eine Sanierung der Toiletten- und Heizungsanlage soll nun zumindest auf die Reserveliste gesetzt werden.

Im Rahmen von KIDU sind bislang keine Sanierungen an der Böhmer Straße vorgesehen. Allerdings enthält die Reserveliste bereits den Posten einer Elektrosanierung der GGS Böhmer Straße für rund 250 000 Euro. In die Reserveliste soll nach dem Votum der Bezirksvertretung auch die KGS Böhmer Straße aufgenommen werden. Maßnahmen der Reserveliste werden umgesetzt, falls ursprünglich vorgesehene Arbeiten nicht ausgeführt werden können.

Fenstersanierung wird seit Jahren angekündigt

An der GGS Böhmer Straße gönnt man der benachbarten KGS zwar eine etwaige energetische Sanierung, meldet aber noch größere Ansprüche an. Schließlich habe die Schule dasselbe Problem, hänge sogar am selben Heizungskreislauf – habe aber noch schlechter isolierte, da ältere Fenster. Während die KGS im Rahmen des Konjunkturpakets 2010 mit thermisch isolierten Fenstern ausgestattet wurde, herrsche an der GGS noch der „Urzustand“, wie Weinrich-Engeln es nennt, seit dem Bau in den 1970er Jahren. Dabei werde von der Stadt „seit Jahren zugesichert, die Fenster zu renovieren – nachweislich, die Schule hat das dokumentiert.“ Die Stadt äußert sich auf Anfrage der Südredaktion nur so zum Thema: „Eine Fenstersanierung ist momentan nicht geplant“, sagt eine Sprecherin.

Das Fazit der Schulpflegschaftsvorsitzenden Yvonne Orth lautet: „Wir verlieren noch stärker Energie als die KGS.“ Also, so das Argument der Schule, müsse die Stadt durch eine Sanierung dort auch mehr Geld sparen können. Und Geld ausgeben, um Geld zu sparen, so lautet die Maxime der Stadt bei der Verteilung der Gelder aus den Kommunalinvestitionen. Zu Kosten und möglichen Einsparungen durch eine Fenstersanierung an der GGS liegen laut Stadt zurzeit keine Berechnungen vor. Die Schule hofft jetzt, dass die Bezirksvertreter sich am Donnerstag des Themas annehmen – es ist die letzte Sitzung der Bezirksvertretung vor der Sitzung des Rats, in der endgültig über die KIDU-Maßnahmen entschieden wird.

Zu einer Sondersitzung kommt die Bezirksvertretung Süd am Donnerstag, 11. Februar, um 17 Uhr zusammen. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die weitere Planung der Bebauung in Rahm-Ost sowie die Sanierung der Hausgärten in Wanheim und Hüttenheim. Die Sitzung ist öffentlich.