Der Duisburger Rat hat die Verlängerung des Opernvertrags bis zum 31. Juli 2017 gestern beschlossen, heute steht das Thema auf der Tagesordnung im Düsseldorfer Kulturausschuss. Während die Duisburger Kulturpolitiker erleichtert sind, dürften ihre Kollegen in der Landeshauptstadt nur zähneknirschend zustimmen, haben Gesellschafter und Aufsichtsrat doch empfohlen, dass Düsseldorf 72 Prozent der jährlichen Kostensteigerungen übernimmt. Das hatten die Oberbürgermeister Link und Elbers ausgehandelt. Und die Rheinoper muss nicht nur die restlichen 28 Prozent aus ihrem Etat finanzieren, sondern auch die eine Million, um die Duisburg den Zuschuss (auf 9,5 Millionen Euro) gekürzt hat.

Drei Spar-Szenarien

In drei Szenarien haben die Gutachter der Firma Actori errechnet, wie die Finanzierungslücke von 1,4 Millionen im Opernetat geschlossen werden kann:

– Die DOR streicht zwei Opernneuproduktionen samt Vorstellungen; das würde Personalkosten einsparen durch den Wegfall von Stellen; ab 2018/19 müssten die Gast- und Ausstattungskosten in geringem Umfang reduziert werden. Das würde Einnahmeverluste bedeuten, weil mit den Aufführungen auch Besucher ausfallen würden.

– Die DOR streicht je eine Neuproduktion samt Vorstellungen für Oper und Ballett; außerdem schließt das Opernstudio und bei Ausstattungs- und Gästeetats wird ab 2018/19 ein höherer Betrag gekürzt. Die Folgen: Weniger Kartenverkauf, dafür zusätzliche Kosten, weil die Operstudio-Sänger nicht mehr eingesetzt werden könnten.

– Bei der dritten Variante wird (neben der Streichung von Produktionen) statt des Opernstudios die Kinder- und Jugendsparte aufgegeben; damit würden Stellen gespart. Einnahmeverluste gäbe es wiederum durch den Wegfall von Vorstellungen, was 35 000 überwiegend junge Zuschauer träfe.

Die Gutachter bescheinigen dem Zwei-Städte-Institut, sehr wirtschaftlich zu arbeiten. Die vergleichsweise kleine Werkstattmannschaft sei effizient. Wenn das künstlerische Niveau gehalten werden soll, gebe es hier keine Einsparpotenziale, so die Gutachter.

Sie sehen aber die Möglichkeit, die Einnahmen um etwa eine Million Euro zu erhöhen: Durch eine Steigerung der Besucherzahlen um fünf Prozent, eine Erhöhung der Eintrittspreise in Düsseldorf um durchschnittlich acht Prozent, den Ausbau der Gastspieltätigkeit und die Steigerung der Sponsoring-Einnahmen. Das halten auch Geschäftsführung und Aufsichtsrat der Deutschen Oper am Rhein für realistisch.