Duisburg/Düsseldorf.. Die Erneuerung der veralteten computergesteuerten Zugsicherungstechnik in den U-Bahnanlagen würde Duisburg 36 Mio Euro kosten. Da die Stadt das Geld nicht hat, wird sie sich nicht an der gemeinsamen Ausschreibung mit Düsseldorf beteiligen. So beginnt Düsseldorf jetzt schon alleine mit dem Umbau.

36 Mio Euro müsste Duisburg aufbringen, um die veraltete computergesteuerte Zugsicherungstechnik in den U-Bahnanlagen zu erneuern. Die Stadt hat das Geld nicht und wird sich deshalb an der gemeinsamen Ausschreibung mit Düsseldorf nicht beteiligen.

Lange währte das Ringen mit dem Düsseldorfer U-79 Partner, zeitgleich die Technik zu erneuern, die spätestens 2021 zusammenbrechen wird. Düsseldorf will jetzt schon loslegen, Duisburg tritt auf die Bremse. Die Stadt hofft auf eine bessere Förderung von Infrastrukturausgaben und Ersatzinvestitionen durch Bund und Land, setzt auf Signale der Berliner Großen Koalition.

Kommunen überfordert

Bislang gibt es nur acht Millionen Euro als Zuwendung des Verkehrsverbundes VRR. „Die Kommunen sind damit überfordert, verfallende Infrastruktur zu ersetzen“, so OB Link am Montag im Rat, in dem Linke, SPD und Teile der Grünen den Ausschreibungsstopp beschlossen. Denn ansonsten müssten, so die Stadt, die Verkehrsbetriebe pro Jahr vier Millionen Euro weitere Miese machen oder die Stadt auf viele andere Investitionen verzichten. „Wir machen dann oberirdisch nichts mehr“, warnte SPD-Fraktionschef Mettler. Mit dem Moratorium hat Duisburg nun „Luft“ bis 2016.

CDU spricht von „Irrglauben“

Heftige Kritik kommt von der CDU. Auch eine Grünen-Minderheit warnte vor „ungedeckten Schecks“. Duisburg gefährde das dringend notwendige neue Zugsicherungssystem, so CDU-Ratsherr Heidenreich, der das Schreckensszenario zeichnete, dass an der Stadtgrenze zu Düsseldorf „U 79- Fahrgäste dann am Froschenteich aussteigen müssen“ und 2024 alle U-Bahntunnel stillgelegt werden müssten.

Eine spätere Solo-Ausschreibung sei zudem teurer. Es sei ein „Irrglauben“ auf eine günstigere Finanzierung zu hoffen. Heidenreich forderte, zweckgebundene Mittel aus dem so genannten Cross-Border-Deal, bei dem vor zehn Jahren das DVG-Schienennetz formal an US-Investoren verkauft wurde, zu nutzen. Das Geld allerdings steckt jetzt u.a. in der Sanierung des Ruhrorter Brückenzuges.