Duisburg. Der Benzin-Klau an der Tankstelle scheint immer mehr in Mode zu kommen. Trotz Kameras fasst die Duisburger Polizei nur jeden dritten Betrüger, da diese gut vorbereitet zur Zapfsäule kommen: Einige haben ihre Nummernschilder abmontiert, andere stattdessen geklaute angebracht.

Schnell an die Tankstelle – und dann ohne „Umweg“ Gas geben: Immer wieder tanken Autofahrer, ohne zu bezahlen. 584 Mal brausten sie im vergangenen Jahr in Duisburg davon, ohne ihr Portemonnaie zu zücken. In diesem Jahr waren es zwischen Januar und August 245 Fälle – das sind zwar 152 weniger als zur gleichen Zeit 2013, macht die Tankstellenpächter dennoch wütend. Denn trotz Videoüberwachung fasst die Polizei nur jeden Dritten.

Beim Spritklau beobachten die Pächter verschiedene Vorgehensweisen. Obwohl die Kameras laufen, sind die gewieften Täter oft kaum zu erkennen: Sie kommen mit geklauten Nummernschildern an die Zapfsäulen oder haben gar keine montiert. „Die meisten tragen dann auch noch Mützen tief ins Gesicht gezogen, damit man auch sie auf den Kameras nicht erkennen kann“, berichtet ein Mitarbeiter der Shell-Station an der Rheinhausener Straße in Hochfeld. „Wir melden das dann der Polizei, machen kann man aber wenig, wenn weder Nummernschild noch Gesicht auf der Kamera sind.“

Im Winter häufen sich die Fälle

Angelika Kremer, Mitarbeiterin der Freien Tankstelle in Marxloh, fürchtet bereits jetzt den Herbst, wenn die Tage kürzer werden: „Gerade wenn es dunkel draußen ist, passiert es bei uns öfter“, sagt sie. „Außerdem finde ich, dass es in der Weihnachtszeit zunimmt. Vielleicht wollen viele dann sparen.“ Schützen, so findet sie, könne man sich nie vollständig. „Hin und wieder werden die Täter nicht gefasst, wenn die Nummernschilder fehlen.“ Deshalb hofft sie, dass Autofahrer nicht straffällig werden und sich in Erinnerung rufen, dass sie so denen schaden, die mit dem Benzin Geld verdienen.

Bei der Classic Tankstelle an der Schauenstraße in Bergheim hat man mit den Kameras gute Erfahrungen gemacht. „Wir konnten die Täter mit Hilfe der Polizei schon oft im Nachhinein stellen“, sagt eine Mitarbeiterin. „Dann kommen die Betrüger sogar wieder zu uns, bezahlen und entschuldigen sich.“ Wenn die Täter das nicht machen, müsse ein Zivilverfahren eingeleitet werden.