Duisburg. Bei einer Ausbildungsmesse in der Ruhrorter Schule haben sich Schüler der Aletta-Haniel-Gesamtschule über verschiedene Unternehmen informiert.

Barren, Sprungkasten und blaue Matten stehen am Vormittag mal nicht in der Turnhalle der Aletta-Haniel-Gesamtschule. Dafür haben dort 41 verschiedene Unternehmen ihre Informationsstände aufgebaut und stehen für die Fragen der Schüler zur Verfügung. Zum zweiten Mal hat die Schule gemeinsam mit dem Aletta-Haniel-Programm die Ausbildungsmesse „Deine Zukunft! Ihre Chance“ für die Schüler organisiert.

„Die Schüler können hier direkt mit den Firmen in Kontakt kommen und dabei auch lernen, sich zu präsentieren“, betont Schewa van Uden. Die Projektleiterin des Aletta-Haniel-Programms kennt die Hemmschwellen der Schüler. Viele würden sich nicht trauen, sich telefonisch bei den Firmen zu melden. „Hier haben die Schüler aber einen geschützten Raum, in dem sie sich wohl fühlen und mit den Mitarbeitern und Azubis sprechen können“. Zuvor bereiten die Lehrer die Acht- bis Elftklässler auf die Unternehmen vor.

Pflegeberufe beliebt bei Schülern

Mit Block und Stift laufen hunderte Schüler zwischen den Ständen von Lidl, Barmer, der AOK oder Stadt Duisburg hin- und her. Elli (14) interessiert sich für den Beruf der Altenpflegerin. „Ich möchte Menschen helfen. Vor allem Kinder und ältere Personen brauchen viel Unterstützung“, sagt sie. Am Stand der Awo Oberhausen bekommt sie von Kursleiter André Heinz wichtige Informationen. „Man braucht zum Beispiel nicht unbedingt ein Studium dafür“, sagt Elli. Pflegeberufe sind bei den Schülern der Aletta-Haniel-Gesamtschule sehr beliebt. Das freut André Heinz: „Der Pflegenotstand steigt. Über neue Schüler freuen wir uns immer.“ Auf der Messe können die Schüler auch erste praktische Aufgaben übernehmen und zum Beispiel den Blutzuckerspiegel messen.

Auch vor dem Stand der Polizei haben sich einige neugierige Schüler versammelt. Anne Catrin (14) und Marc-Andre (14) haben sich über die verschiedenen Bereiche und die Voraussetzungen des Jobs informiert. „Es gibt zum Beispiel den Streifendienst und auch die Hafenpolizei. Dafür sollte man sehr sportlich sein und einen Führerschein haben“, berichten die beiden Achtklässler. Abitur als Abschluss ist ebenfalls wichtig. „Damit können wir auch einige Schüler motivieren, ihr Abitur zu machen“, sagt Rainer Schwartz von der Polizei Duisburg.

Kontakte knüpfen für Praktikastellen

Der Paketdienst DPD ist ebenfalls in der Turnhalle und informiert die Schüler über Ausbildungen wie zur Fachkraft für Lagerlogistik oder zum Kaufmann für Büromanagement. „Das ist etwas für Mädchen und Jungen“, betont Magarethe Schadach von DPD. Vor zwei Jahren war das Unternehmen auch schon auf der Messe und hat daraufhin einige Bewerbungen für Praktika von Schülern erhalten. Genau diese Win-Win-Situation ist ein großes Ziel der Organisatoren.

Auch in diesem Jahr haben einige Jugendliche Erfolg. Im nächsten Jahr steht bei den Elftklässlern ein Pflichtpraktikum an. Murad, Aliyah und Ayse, alle 16 Jahre alt, konnten bei einem Gespräch mit einer Mitarbeiterin des Helios Klinikums überzeugen und dürfen ihr die Bewerbungen schicken. „Es sieht gut aus“, finden die drei Schüler und freuen sich. Die Mädchen möchten das Praktikum zum „Reinschnuppern“ nutzen. Murad hat da schon größere Pläne. „Ich möchte in der Herz- und Gefäßchirurgie arbeiten und nach der Schule Medizin studieren. Ich hoffe, ich kann beim Praktikum auch bei einer Operation dabei sein“, sagt er.