Duisburg. 25 Euro für zu langes Parken, Überwachung mit Sensoren: So verhinderte Netto in Duisburg Dauerparken. Nun sind die Sensoren weg. So gehts weiter.

Große Aufregung hat es nicht nur im Duisburger Süden gegeben, als vor gut drei Jahren die ersten Sensoren auf Parkplätzen mehrere Einzelhändler installiert wurden. Mittlerweile haben sich die Kunden daran gewöhnt, die Höchstparkdauer einzuhalten, um so kein Knöllchen zu kassieren. In Großenbaum auf dem Netto-Parkplatz an der Angermunder Straße ist aktuell aber wieder Dauerparken möglich: Die Sensoren und auch das Hinweisschild des Parkplatz-Betreibers sind abgebaut.

Derzeit ist kostenfreies Parken beim Netto in Duisburg-Großenbaum möglich

„Wir betreuen den Parkplatz beim Netto-Markt an der Angermunder Straße in Duisburg nicht mehr“, heißt es auf Nachfrage der Redaktion vom ehemaligen Betreiber Park & Control. „Aus diesem Grund wurden die Schilder und Sensoren demontiert.“ Gründe für den Abbau haben die Betreiber nicht genannt.

Das Hinweisschild und auch die Sensoren wurden auf dem Parkplatz in Großenbaum demontiert.
Das Hinweisschild und auch die Sensoren wurden auf dem Parkplatz in Großenbaum demontiert. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Das System auf dem Parkplatz ließ es zu, dass 60 Minuten kostenfrei geparkt werden konnte. Erst dann meldeten die auf den Parkbuchten angebrachten Sensoren, dass das Fahrzeug länger als erlaubt auf dem Parkplatz stand. So hatten in den letzten Jahren Dauerparker keine Gelegenheit, ihr Auto langfristiger abzustellen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/dvg-linien-check-schon-2500-teilnehmer-weiter-mitmachen-id235383681.htmlFür großen Ärger bei den Kunden hatte die Installation der Parksensoren vor allem auch deswegen gesorgt, weil der zentral gelegene Parkplatz nicht nur von den Supermarkt-Kunden genutzt wurde. Gegenüber befindet sich eine Bank, neben dem Discounter ist ein Bäcker, ein Friseur, ein Blumenladen und ein Drogeriemarkt. Ärzte und eine Apotheke sind genauso in der Nähe wie der Großenbaumer Marktplatz mit dem Gleis Drei, einer Weinbar, einer Eisdiele und einer Sparkassen-Filiale. „Der richtige Ort für ein solches System“, befand damals eine Großenbaumerin. „Wenn man hier parken will, braucht man schon viel Geduld. Dort stehen oft tagelang dieselben Autos.“

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Seit einigen Wochen nun ist das Parken wieder frei. Allerdings wohl nicht dauerhaft. Netto ist an der Angermunder Straße zwar nur Mieter der Parkfläche und hat somit nichts mit dem Parksystem zu tun. Die Vermarktung liege beim Vermieter. „Wir können aber bestätigen, dass ein neues Parksystem geplant ist“, heißt es seitens der Netto-Unternehmenskommunikation. Weitere Details könnten nicht kommuniziert werden.

Neue Technik für die Parkraum-Überwachung

Wenige Kilometer weiter Richtung Norden liegt der Lidl-Markt an der Großenbaumer Allee 61. Dort wird der Parkplatz, der als erstes im Duisburger Süden mit Sensoren ausgestattet war, von der Firma Safe Place betrieben. Das Unternehmen wird seine Parkraum-Überwachung an einigen Standorten in Duisburg von einfachen Sensoren jetzt auf eine modernere Technik umstellen.

Gearbeitet werde künftig mit Kameras, die die Nummernschilder der Fahrzeuge aufzeichnen. Beim Verlassen der Parkfläche innerhalb der erlaubten Zeit sollen die Daten sofort wieder gelöscht werden. Das erspare den direkten Einsatz eines Mitarbeiters, der nach Zeitüberschreitung schnellstmöglich zum Parkplatz musste, um das Knöllchen zu verteilen. Als erstes wird das neue System auf einem Netto-Parkplatz in Rheinhausen installiert und getestet.