Duisburg. Sie sind auf der Straße unterwegs, statt zuhause zu feiern: So bereiten sich Polizisten aus Duisburg auf den besonderen Silvestereinsatz vor.

In der Silvesternacht sind Polizei und Ordnungsamt in Duisburg mit einem großen Aufgebot im Stadtgebiet unterwegs. Es ist traditionell eine der einsatzreichsten Nächte des Jahres. In diesem Jahr kommen erneut verschärfte Corona-Regeln hinzu. Polizeikommissarin Lisa Giersig (27) und Polizeikommissar Sascha Strauch (28) werden den Jahreswechsel auf der Straße verbringen. Sie sind im Einsatz, während die meisten Menschen mit ihren Familien und Freunden zusammensitzen und feiern.

Um 20 Uhr wird das Gespann seinen Dienst antreten und am Polizeipräsidium in den Streifenwagen steigen. Bis 6.30 Uhr am darauffolgenden Morgen werden sie unterwegs sein. Im Blick haben sie die Altstadt, das Dellviertel, Neudorf, Duissern, Neuenkamp, Kaßlerfeld und Hochfeld. „Was uns dann genau erwartet, wissen wir noch nicht. Aber der Nachtdienst an Silvester ist eine besondere Herausforderung“, sagt Strauch im Vorfeld.

Silvester-Einsatz in Duisburg: So bereitet sich die Polizei vor

Die beiden Polizisten sprechen aus Erfahrung, waren schon zuvor zum Jahreswechsel 2020/2021 im Einsatz. Ruhestörungen, Schlägereien, Delikte mit Pyrotechnik – nach 24 Uhr kommen die Einsätze meistens Schlag auf Schlag. „Die Menschen sind in großen Gruppen unterwegs, Alkohol wirkt enthemmend“, beschreibt Strauch. Seine Partnerin ergänzt: „Manche sehen Silvester als Event, bei dem man sich daneben benehmen kann.“

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Deshalb bereiten sich die Einsatzkräfte speziell vor: Ein Helm gehört zu ihrer Ausrüstung. Denn: Schon oft wurden Polizisten und ihre Streifenwagen in anderen Städten mit Böllern beworfen. „Außerdem fahren wir mit einer größeren Zahl von Kräften zum Einsatzort“, berichtet Giersig. Die Eigensicherung habe in dieser Nacht einen besonderen Wert.

„Durch Corona verlagert sich das Einsatzgeschehen“

Im zweiten Jahr in Folge wird einiges anders sein. „Durch Corona verlagert sich das Einsatzgeschehen“, erklärt Polizeikommissar Strauch. Viele Anrufer melden der Leitstelle statt Schlägereien auf der Straße große Partys bei ihren Nachbarn, die durch die Vorgaben der Coronaschutzverordnung verboten sind.

Ein Bild aus der Silvesternacht im vergangenen Jahr. Auch damals gab es in Duisburg bereits Feuerwerkverbotszonen.
Ein Bild aus der Silvesternacht im vergangenen Jahr. Auch damals gab es in Duisburg bereits Feuerwerkverbotszonen. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Ein Schwerpunkt der Einsätze werden wohl auch die fünf Feuerwerkverbotszonen in Duisburg sein. „Wir unterstützen die Stadt natürlich auch bei der Kontrolle und Durchsetzung der Corona-Regeln. Das ist eine zusätzliche Aufgabe“, fasst Sascha Strauch zusammen.

Dienst an Feiertagen gehört zum Polizeiberuf dazu

Wie ist für die Einsatzkräfte das Gefühl, Silvester im Streifenwagen zu sitzen, statt mit Freunden zuhause anzustoßen? „Man ist in Gedanken natürlich bei der Familie und den Freunden“, sagt Lisa Giersig. „Aber wir haben uns den Job ausgesucht und wissen, dass Dienst an Feiertagen dazu gehört“, unterstreicht sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Strauch.

Sollte es die Zeit erlauben, wird um 24 Uhr mit der Dienstgruppe mit einem alkoholfreien Sekt angestoßen. „Das ist ja auch unsere zweite Familie“, sagen die Polizeibeamten.

Und was folgt nach dem Dienstende um 6.30 Uhr? Lisa Giersig schaut voraus: „Eine Nachbesprechung, danach geht es ins Bett und dann wird an Neujahr endlich auch mit der Familie gefeiert.“

>>Duisburg: Mehr Polizisten an Silvester im Einsatz

  • Unter anderem in der Leitstelle, im Wach- und Wechseldienst und bei den Diensthundführern erhöht die Polizei in der Silvesternacht die Zahl der Einsatzkräfte. Eine genaue Zahl zur Personalstärke nennt die Behörde dazu prinzipiell nicht.
  • Zum Jahreswechsel 2020/2021 fuhr die Polizei 377 Einsätze, ein Jahr zuvor 350. Der größte Teil entfiel in beiden Jahren auf Ruhestörungen.