Duisburg. „Lack und Chrom“ hat am Wochenende für eine volle Duisburger Innenstadt gesorgt. So viel E-Mobilität steckte in der Automesse.
Das trockene, spätsommerliche Wetter sorgte mit dafür, dass Duisburgs Open-Air-Automesse „Lack und Chrom“ in der City am Wochenende gut besucht war. Die Endspurt-Infostände der Parteien am Samstag und die geöffneten Geschäfte am Sonntag brachten einen weiten Besucherstrom auf die Königstraße. Wein- und Bierstände, zahlreiche Verweilmöglichkeiten und musikalische Unterhaltung vermittelten die familiäre Stimmung eines kleinen Stadtfestes mit Highlights auf vier Rädern.
„Wir können uns über Interesse nicht beklagen“, ziehen Markus Starzetz und Christian Augustin vom Autohaus Fahnenbruck eine positive Bilanz. „Der Informationsbedarf der Interessenten war groß. Gezielte Fragen machten allerdings die Verunsicherung der Autofahrer deutlich“, sagt Starzetz, denn die seiner Meinung nach politisch gesteuerte Veränderung bei den Autos beschäftigten die Menschen schon.
Viele Fragen zu E-Autos bei „Lack und Chrom“ in Duisburg
Die Frage, für welche Antriebsart sie sich beim Kauf des nächsten Autos entscheiden, sorgt in vielen Familien für nachhaltige Diskussionen. Entschieden haben sich bereits die Eheleute Plum aus Huckingen. Auch wenn es noch etwas Zeit hat, ist für sie klar: „Das nächste Auto wird ein Elektroauto.“ Bei vielen Besuchern der Automesse unter freien Himmel sind der Kaufpreis, die Reichweite und das lückenhafte Netz der Ladestationen Gründe zur Skepsis.
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Elisabeth Berkhoff aus Moers runzelt die Stirn: „Ich gebe gerne Geld aus, wenn ich es hätte, aber nicht 80.000 Euro für ein Auto.“ Marc Wingenter vom gleichnamigen Subaru-Autohaus findet es gut, dass die Leute nachfragen. Sogar mit ganz speziellen, individuellen Fragen sind sie zu ihm und seinem Team gekommen. „Welches E-Auto schafft es denn, problemlos einen Wohnwagen zu ziehen und ob durch das erhöhte Gewicht die Reichweite erheblich verkürzt wird, wollten die Leute wissen.“
Im Fall der E-Mobilität gebe es halt immer noch mehr Fragen als Antworten. Viele Beschicker von „Lack und Chrom“ haben festgestellt, dass das Interesse nach einem „Verbrenner“ immer noch groß ist. „Je früher sich die Leute einen solchen zulegen, desto länger könnten sie ihn ja in einer gesetzlichen Übergangszeit fahren“, war das Argument.
Eigentliche Geschäft wird im Autohaus gemacht
Die Nachfrage nach Hybrid-Autos war überall groß. Die Kombinationsmöglichkeit zwischen Benziner und Elektromotor sei für Viele eine Möglichkeit, einerseits ihr Gewissen in Sachen Klimaschutz zu beruhigen, andererseits sicher und ohne Verzögerungen und Zwischenstopps an ihr Ziel zu kommen. Wichtig war es allen Teilnehmer an Duisburgs Open-Air-Automesse, sich endlich mal wieder der Öffentlichkeit zu präsentieren. „Hier steht das Sehen, Staunen, Fragen und Reden im Vordergrund. Das eigentliche Geschäft wird nicht hier, sondern im Autohaus gemacht“, verdeutlicht Marc Wingenter. Das sei bei allen „Lack und Chrom“-Veranstaltungen immer so gewesen. Er weiß das, weil er von der allerersten Duisburger Automesse mit von der Partie war. Nach mit Wasserstoff angetriebenen Autos wurde ebenfalls häufiger als in den Vorjahren gefragt, stellt Leon Giesen vom Autohaus Lackas fest. „Die Leute befassen sich mehr als je zuvor damit“, ergänzen seine Kollegen Tristan Heimers und Dean Höfkens. Kaum ein Thema waren bei allen Ausstellern hingegen Autos mit Dieselkraftstoff. Möglicherweise habe der Diesel-Skandal da eine Rolle gespielt.
>>Über 200 Autos ausgestellt
- Mehr als 200 Autos waren am Wochenende auf der Königstraße zu bestaunen. Die Verbindung mit dem Verkaufsoffenen Sonntag hat für zusätzliche Besucherströme gesorgt.
- Auch der Wahlsonntag hat eine Rolle gespielt. Viele hätten denn Gang an die Wahlurne genutzt, um vorher oder anschließend über die Automesse in der City bummeln.