Duisburg-West. In fast allen katholischen Gemeinden der linksrheinischen Stadtteile stehen Fusionen oder die Einrichtung von pastoralen Räumen bevor. Die Strukturreform lässt nur die Kirche in Baerl unangetastet - die gehört schon heute zur Gemeinde Moers-Repelen.
In fast allen katholischen Gemeinden der linksrheinischen Stadtteile stehen Fusionen oder die Einrichtung von „pastoralen Räumen“ bevor. Die Strukturreform lässt nur die Kirche in Baerl unangetastet - denn die gehört schon heute zur Gemeinde Moers-Repelen.
Kirchenaustritte, Überalterung, fehlender Priesternachwuchs - die katholische Kirche am Niederrhein hat mit strukturellen Problemen zu kämpfen, denen das Bistum Münster - zu dem alle katholischen Gemeinden im linksrheinischen Duisburg gehören - jetzt mit einer Strukturreform zu Leibe rücken will. Kernpunkt der Reform: In städtischen Räumen sollen schrumpfende Gemeinden fusionieren; wo das nicht möglich ist, werden sie als „pastorale Räume“ Gemeinde-übergreifend mit einem gemeinsamen Pfarrer völlig neu organisiert.
Gemeinden sollen Fusion selber voran treiben
Bis Ende 2015 soll dieser Prozess abgeschlossen sein. Verantwortlich für die Umsetzung, so der Weseler Kreisdekanats-Geschäftsführer Wolfgang Kürten, sind die Gemeinden selber. Ungeschoren bleibt einzig Baerl: Die dortige Kirche St. Lucia ist bereits Teil der Repelener Gemeinde St. Martinus, die erhalten bleibt.
Die drei Gemeinden in Homberg werden zu einer Großgemeinde zusammengelegt, der nach heutigem Stand 9375 Schäfchen angehören würden. Ähnlich wie die Rheinhauser Gemeinden St. Ludger, St. Barbara, St. Peter und Christus-König, die heute die Großgemeinde St. Peter bilden, sollen auch St. Johannes in Alt-Homberg, St. Peter In den Haesen und Liebfrauen in Hochheide unter ein gemeinsames Dach. Wie in der katholischen Kirche üblich, soll es in dieser Pfarrei nur noch einen leitenden Diözesan-Pfarrer geben. Dazu kommen zwei Pfarrer der „Weltkirche“, also aus Afrika, Indien oder Osteuropa sowie drei hauptamtliche Pastoralreferenten, einer davon für die Krankenhausseelsorge.
In Rheinhausen sollen die drei nach der letzten Fusion verbliebenen Gemeinden mit heute 16 280 Mitgliedern bestehen bleiben - allerdings als gemeinsamer „pastoraler Raum“ mit zwei Diözesan-Pfarrern und zwei Pfarren der Weltkirche. Wie in Homberg werden sie von drei Pastoralreferenten unterstützt. Die Rumelner Gemeinden St. Klara Kaldenhausen und St. Marien, die zur Zeit aus 6257 Gläubigen bestehen, bleiben formal eigenständig, werden aber als „pastoraler Raum“ von einem leitenden Pfarrer, einem Weltkirchen-Pfarrer und einem Referenten geführt. Wobei Kürten Wert darauf legt, dass es vor gar nicht so langer Zeit ohnehin nur eine Pfarrei in Rumeln gab: „Anfang der 70-er Jahre, als die Bevölkerung noch wuchs, hatten die Rumelner auf eine eigene Gemeinde gedrängt. Nun kommt St. Marien zurück zur alten Pfarrei.“
Ob die Fusion zu Kirchenschließungen führt, ist laut Kürten völlig unklar: „Das liegt in der Hand der Gemeinden, ob sie etwa lieber auf ein Pfarrheim oder auf ein Kirchengebäude verzichten.“