Duisburg.. Seit sieben Jahren steht das ehemalige Gotteshaus der evangelischen Kirchengemeinde Alt-Duisburg leer. Nun könnte dort die Jüdische Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen einziehen, wie die NRZ aus gut informierten Kreisen erfuhr.

Das vor sieben Jahren außer Diensten genommene Gottes- und Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Alt-Duisburg an der Wintgensstraße in Duissern könnte ein möglicher neuer Standort für die Jüdische Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen werden. Dies erfuhr die NRZ aus gut informierten Kreisen.

Hintergrund: Die jüdische Gemeinde hatte vor wenigen Wochen über ihr Vorstandsmitglied Patrick Marx von der Notwendigkeit einer räumlichen Veränderung für ihr Gemeindezentrum plus Synagoge am Innenhafen berichtet. Gravierende Baumängel an der erst 1999 übergebenen Vorzeige-Immobilie am Innenhafen wie aber auch massive Raum-Engpässe einer sehr stark angewachsenen Gemeinde machten, so das Vorstandsmitglied, grundsätzliche und zukunftsweisende Überlegungen notwendig.

Angesprochen auf die Gedankenspiele der jüdischen Gemeinde, zeigte sich Pfarrer Stefan Blank, stellvertretender Vorsitzender des Presbyteriums der ev. Kirchengemeinde Alt-Duisburg einerseits überrascht, anderseits aber sehr erfreut über das Interesse an dem Kirchengebäude.

Ehemaliges Gotteshaus ist Sanierungsfall

Das ehemalige Gotteshaus in Duissern, ein typischer Betonbau der 70er-Jahren und deshalb unter Denkmalschutz gestellt, steht seit April 2004 leer und ist nach Einschätzung von Jörg Hoffmann, dem Vorsitzenden des Presbyteriums, mittlerweile ein Sanierungsfall.

Pfarrer Blank wie Vorsitzender Hoffmann aber ziehen in Zweifel, ob diese alte Kirche tatsächlich die Probleme der jüdischen Gemeinde lösen könnte. „Der liturgische Raum ist vielleicht etwas größer als die Synagoge“, sagte Blank, dafür seien aber die übrigen Räume für kulturelle Veranstaltungen deutlich kleiner als die am Innenhafen.

Und: Der 70er-Jahre-Betonbau müsse dringend saniert werden. Aber einen kostspieligen lästigen Sanierungsfall hat die Jüdische Gemeinde ja gerade selber.

Lesen Sie auch