Hochfeld.
Zugegeben, das Lokal „Ziegenpeter“ liegt etwas versteckt im Rheinpark, dafür lockt es mit einem Strand vor der Haustür und einem traumhaften Blick auf den Rhein. Hier einen Kaffee zu trinken ist ein bisschen wie Kurzurlaub. Vor zwei Jahren wurde der „Ziegenpeter“ als Einrichtung von der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (Wfb) gegründet. Behinderte und nicht-behinderte Mitarbeiter schnibbeln, kochen und servieren hier gemeinsam. Die Gastronomie hat schon etliche Fans, die regelmäßig zum Frühstücken oder Mittagessen kommen. Zum Geburtstag, der am Wochenende gefeiert wurde, haben zahlreiche Besucher gratuliert. Die Band „Kitchen for the music“ sorgte für ein entsprechendes Ständchen.
„Die Stadt ist damals auf uns zugekommen und hat gefragt, ob wir Interesse an einer weiteren Gastronomie haben“, erinnert sich Sarah Güttler, die den „Ziegenpeter“ mit aufgebaut hat. Erste Erfahrungen hatte man schon mit dem „Kleinen Prinzen“ gesammelt. Von der „Traumlagen“ waren sie und die anderen sofort begeistert. Also wurden in der Werkstatt, wie in jeder anderen Firma, Stellen ausgeschrieben. Im „Ziegenpeter“ bekommen Menschen mit einer psychischen Erkrankung eine Chance. So wie Manuela Wormann.
Selbstgebackenes Brot für Stullen
Gebacken und gekocht habe sie schon immer gerne, erzählt die Duisburgerin. „Aber in einem anderen Restaurant zu arbeiten wäre schwierig. Da muss immer alles schnell, schnell gehen.“ Zudem sind sie von Gastronomie-Experten geschult worden. Manuela Wormanns Aufgabe ist es derzeit, das Brot herzustellen. „Dafür brauche ich kein Rezept mehr, das kann ich mittlerweile so.“ Und Spaß macht ihr der Job obendrein.
Das Brot ist beliebt und wird für die Stullen gebraucht, die in dem Ausflugslokal auf der Karte stehen – oder für das Frühstück. „Eigentlich dachten wir, dass morgens die schwächste Zeit wird, aber es kommen ziemlich viele, die hier ihren Tag beginnen“, erklärt Kerstin Lindner von der Wfb, die sowohl den „Kleinen Prinzen“ als auch den „Ziegenpeter“ leitet. Sogar im Winter seien treue Gäste gekommen. Und von Veranstaltungen im „Rheinpark“, wie in den vergangenen Wochen von „Flic Flac“ profitieren sie sowieso.
Besonders freuen sich die Mitarbeiter darüber, dass sie immer öfter Geburtstage oder Hochzeitsfeiern ausrichten. „Das wird stark nachgefragt und wir haben sogar schon Termine für 2014 vergeben“, sagt Kerstin Lindner. Nun hoffen sie und die anderen Mitarbeiter, dass bald wirklich der Sommer kommt, damit man den Kaffee wieder draußen trinken kann.