Duisburg.. Wegen Vertragsschwierigkeiten mit der Stadt konnte das Tierheim Krefeld keine Fundtiere aufnehmen. Ein Duisburger kümmerte sich um die Tiere.
Die Krefelder Polizei hatte ihn entdeckt und sich dann um den kleinen Ausreißer gekümmert: Vor einigen Tagen lief ein Hund offensichtlich herrenlos durch Krefeld. Doch wohin mit ihm? Carsten Schütz kam zur Hilfe. Er betreibt einen Tierrettungsdienst in Duisburg, konnte den Chip des Hundes auslesen und über eine Datenbank den Besitzer ausfindig machen. Eine Aufgabe, für die aber eigentlich nicht er, sondern das Krefelder Tierheim zuständig ist. Doch warum muss jetzt ein Duisburger Tierretter in der Nachbarstadt aushelfen?
Die Stadt Krefeld hatte bis dato das Tierheim mit der Fundtierverwaltung beauftragt. Die Einrichtung nahm Hunde, Katzen, Nager oder Vögel bei sich auf, versorgte sie, spürte den Halter auf oder vermittelte sie an andere Tierfreunde. Zum 31. Januar war der Vertrag nun ausgelaufen, wie die Stadt Krefeld auf Anfrage bestätigte. Seitdem hätten Stadt und Tierheim mehrfach miteinander gesprochen - ohne Ergebnis.
Nach dem monatelangen Streit gibt es nun eine Lösung, hat die Stadt Krefeld nun bekannt gegeben. Das Krefelder Tierheim hat jetzt die Zusage der Stadt, für weitere drei Jahre Tiere in Not aufzunehmen. Dies hatte der Stadtrat am Donnerstagabend auf Initiative von Krefelds OB Gregor Kathstede beschlossen. Eine knappe Woche jedoch gab es in Krefeld keine Möglichkeit, herrenlose Tiere abzugeben.
Tier in Datenbank registrieren
Wer darunter leiden musste, waren die Tiere. Denn wer gibt ausgesetzten Katzen jetzt ein Zuhause? Wer kümmert sich um Hunde, die den Weg zu ihrem Besitzer nicht mehr finden? Jährlich müssten 900 Tiere betreut werden. Offiziell ist nun der Fachbereich Ordnung mit der Fundtierverwaltung betreut. Fünf Fälle seien allein am vergangenen Wochenende gemeldet worden, sagte Angelika Peters von der Stadt Krefeld.
Zwei Mal musste aber auch Carsten Schütz vom Tierrettungsdienst aktiv werden. "Das Ordnungsamt hatte bei mir angefragt", sagt der Duisburger. Einmal war es der entlaufene Hund. Ein anderes Mal ein Schwan, der sich die Pfoten an einer Dachziegel blutig geschrabbt hatte. Carsten Schütz habe gerne für Noteinsätze ausgeholfen, nur auf Dauer sollte die Stadt eine Lösung finden. "Ich kümmere mich zwar um Tiere, nehme aber keine bei mir auf. Aber irgendwo müssen sie schließlich hin."
Wer eine einsame Katze findet, sollte diese aber nicht einfach bei sich zuhause aufnehmen, mahnt Carsten Schütz.. "Eigentlich muss ein Tierheim darüber Bescheid wissen, damit das Tier in die Datenbank aufgenommen wird. Dann sind die Chancen auch für den Besitzer größer das Tier wieder zu finden." Auch könne man nicht wissen, ob das Tier eventuell Krankheiten hat, die sich dann auf andere Haustiere übertragen.