Viele Fragen rund um den Grillo-Unfall blieben beim Runden Tisch offen, da die Einladungen an Vertreter der Stadt nur sehr zögerlich angenommen wurden





Erst wenige Wochen sind seit dem Störfall bei der Firma Grillo in Marxloh vergangen. Zurückgeblieben sind verunsicherte Menschen, die noch viele Fragen haben. Was passiert, wenn es einen größeren Unfall gibt? Welche Konsequenzen werden aus dem Störfall für den Alarm- und Gefahrenabwehrplan gezogen? Welche Maßnahmen müssen getroffen werden, um solche oder schlimmere Störfälle in Zukunft zu vermeiden? Diese Fragen wollten der "Runde Tisch Marxloh" und die Bürgerinitiative gegen Umweltgifte mit den Anwohnern klären. Zahlreich sind die Bürger in das Restaurant in der Rhein-Ruhr-Halle gekommen, um endlich Antworten zu erhalten.


Eingeladen waren Stadtdirektor und Umweltdezernent Peter Greulich, Rechtsdezernent Wolfgang Rabe, Sabine Hoster, Leiterin des Umweltamtes, Ulrich Grillo, Jutta Münch von der Bezirksregierung Düsseldorf und Angelika Horster vom "Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland". Tatsächlich sind nur wenige der Gäste erschienen, um sich den Fragen der Bürger zu stellen. Die städtischen Vertreter haben allesamt mit der Begründung abgesagt, dass die Feuerwehr das zuständige Amt sei. Dabei wollte die Leiterin des Umweltamtes an der Veranstaltung teilnehmen, aber ihr Vorgesetzter Stadtdirektor Greulich schob einen Riegel davor. Wieder wurde auf die Feuerwehr verwiesen. "Ich bedauere es sehr, dass sie einen Maulkorb erhalten hat", kommentierte Helmut Rappen, Vorsitzender des "Runden Tisches", die Absage von Sabine Hoster.


Ulrich Grillo entschuldigte sich mit der Begründung, dass am selben Tag eine seit langem anberaumte Aufsichtsratsitzung stattfand. Die Bezirksregierung hingegen antwortete nicht einmal auf die Einladung. Lediglich Angelika Horster vom "Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland" erschien von den ursprünglich eingeladenen Gästen. Dazu gesellte sich Oliver Tittmann, Oberbrandrat bei der Feuerwehr Duisburg und Einsatzleiter beim Störfall am 9. April.


Direkt zu Beginn der Diskussion erklärte Oliver Tittmann, dass er zum Einsatz und zur allgemeinen Gefahrenabwehr etwas sagen könnte, aber darüber hinaus nicht. "Das kann ich ihnen nicht beantworten", musste der Oberbrandrat auf viele Fragen der Bürger entgegnen. In einer Hinsicht konnte er die Sorgen der Menschen aber nehmen. Bei einem größeren Unfall, dem die Duisburger Feuerwehr nicht alleine gewachsen ist, greift die so genannte "überörtliche Hilfe". Hierbei würden Einsatzkräfte aus den umliegenden Städten zu Hilfe gerufen. Zudem geht die Feuerwehr bei solchen Störfällen "immer vom schlimmsten Fall aus", wie der Feuerwehrmann erklärte.


Am Ende der Diskussion blieben wieder verunsicherte Bürger zurück, aber langsam weicht die Verunsicherung der Empörung darüber, dass sie von keiner Seite informiert werden, welches Gefahrenpotential in ihrem Stadtteil lauert. Jetzt soll ein Schreiben an die Verantwortlichen verfasst werden. "Wir sind noch nicht am Ende. Das heute war erst der Auftakt", so Rappen.