Duisburg-Innenstadt.. Spontaner Salsatanz einer Tanzschule auf dem König-Heinrich-Platz zog hunderte Zuschauer an. Die Initiatoren sind in Duisburg keine Unbekannten.
Und dann geht’s los. Genauso abrupt wie dieser Text beginnt auch der Salsa-Flashmob am Samstag auf dem König-Heinrich-Platz. Wer aber lecker scharfen Dip mit Tortillas erwartet, wird enttäuscht, denn es geht um den lateinamerikanischen Tanz. Aber bei diesem Wetter ist es für scharfe Soßen sowieso zu heiß.
Tanzlehrer Necky und seine Partnerin Daniela Bittel von der Salsa-Cubana-Tanzschule Salsa con Corazon haben den Ghettoblaster angeworfen, Clave-Rhythmen schallen über den Platz. Flashmob, das heißt auch, dass sich die vielen Salsa-Schüler von Necky unter das Volk in der Innenstadt gemischt haben und auf Kommando mittanzen. Ruckzuck bildet sich eine Menschentraube von mehreren hundert Schaulustigen um die Tänzer, der Platz und die Aufmerksamkeit gehören ganz und gar den Künstlern.
Warum? Weil’s noch keiner gemacht hat
Warum der ganze Aufwand? „Weil’s noch keiner gemacht hat“, sagt Daniela Bittel, so einfach ist das. Aber auch, ergänzt Necky, weil die Salsa es verdient hat, von mehr Menschen wahrgenommen und, vor allem, getanzt zu werden.
Nerhan Velija, so Neckys bürgerlicher Name, wurde durch Zufall mit dem Salsafieber infiziert. Er stibitzte seinem Bruder eine Videokassette mit dem Titel Salsa, da war es um den ehemaligen Breakdancer geschehen.
Salsa ist ein einsteigerfreundlicher Tanz
Wie einsteigerfreundlich der elegante Tanz ist, zeigt sich gleich nach den Paartänzen der Profis und Hobbytänzer. Da gibt es nämlich einfache Choreographien, die alleine getanzt werden. Ein Schritt zu Seite, einer nach hinten, Hände hoch und klatschen. Sieht gut aus, ist aber überhaupt nicht schwierig. Merken auch die vielen Passanten: Einige wandern kurzerhand auf die improvisierte Tanzfläche, und außerdem, in so einer großen Gruppe sieht es ja keiner, wenn man sich mal vertanzt.
„Wenn mich jetzt jemand auffordern würde, ich weiß nicht, ob ich da mitkommen würde“, sagt Luana Budzinski noch unentschlossen. Dass so ein Flashmob in der Innenstadt aber überhaupt stattfindet, kann Duisburg nur guttun, meint die Duisburgerin. „Die einfachen Gruppenchoreographien kann jeder mittanzen, da ist die Einstiegshürde nicht so hoch.“ Und selbst wer nicht mittanzen will, hat was zu gucken, denn die einfachen Tanzschritte sehen schon nach wenigen Takten nach richtig lockerem Partyspaß aus.
Auf dem König-Heinrich-Platz herrscht Partystimmung und der Wunsch nach mehr. „Sowas könnte es ruhig öfter geben, das haucht der Innenstadt richtig Leben ein“, findet Budzinski. Stimmt, so einen lockeren Nachmittag hat es in der City schon lange nicht mehr gegeben. Und das ganz ohne Dips.
<<< DIENSTAGS SALSA AUSPROBIEREN
Nerhan Velija und seine Partnerin Daniela Bittel von der Salsa-Cubana-Tanzschule Salsa con Corazon sind in Duisburg keine Unbekannten, was das Salsatanzen betrifft.
Jeden Dienstag bieten die beiden einen
kostenlosen Salsakurs im Finkenkrug an, Sternbuschweg 71. Anfänger können gerne in die sommerlichen Rhythmen hineinschnuppern.