Duisburg.. Mit fünf Kränzen, die am Mahnmal auf dem Waldfriedhof in Wanheimerort niedergelegt wurden, gedachten Duisburger Bürger der Kriegstoten. Von würdigen Worten und dem Glück, heute in einer stabilen Demokratie zu leben.
Volkstrauertag in Deutschland. In Duisburg wurde am Sonntag mit einer bewegenden Gedenkfeier der Kriegstoten gedacht.
Der Nebel hängt noch schwer über dem Waldfriedhof in Wanheimerort. Das Herbstlaub fällt auf die Wege und Gräber hinunter. In der neuen Trauerhalle des Krematoriums spricht Bürgermeister Benno Lensdorf, der auch Kreisverbandsvorsitzender des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist, nachdenkliche und mahnende Worte: „Heute trauern wir um die, die Angehörige unseres Volkes waren und um die, die von Angehörigen unseres Volkes in dessen Namen getötet wurden. Wir dürfen uns glücklich schätzen, heute in einer stabilen Demokratie zu leben. 66 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs gehen uns langsam die Zeitzeugen aus. Unsere Aufgabe muss es sein, das Gedenken allgegenwärtig zu halten.“
Die rund 30 Anwesenden erlebten eine ruhige, bedächtige Feier, die Fulbert Slenczka, Solocellist der Duisburger Philharmoniker, mit eingehenden Klängen begleitete. Schauspieler Rainer Besel zitierte bekannte Werke, wie Erich Kästners „Das letzte Kapitel“, in dem sich die Menschheit schließlich selbst ermordet. Die klare Aussage: Krieg ist immer eine drohende Gefahr. Frieden ist nicht selbstverständlich.
Nach einer halben Stunde beginnt der stille Marsch ins Herz des Waldfriedhofs. Vorneweg marschiert die Reservistenkameradschaft Duisburg-Nord. Gesprochen wird auf dem Weg vorbei an den vielen Gräbern, die von Angehörigen schon zu früher Stunde mit Grablichtern versehen wurden, wenig. Vor dem Mahnmal mit der Aufschrift „Die Toten mahnen die Lebenden“ werden fünf Kränze niederlegt. Benno Lensdorf verbeugt sich vor dem Kranz der Stadt. Ein Polizeivertreter und die Reservisten salutieren vor dem Mahnmal. Nur wenige Meter vom Monument entfernt liegen die Gräber der Bombenopfer. Auf einem schlichten Stein stehen die Namen zweier Großeltern samt Tochter und sechs Enkeln. Die Inschrift beginnt zu verblassen. Gedenkfeiern sorgen dafür, dass die Erinnerungen weiterleben.