Homberger feiern ihre Party zum zweiten Mal vor dem Rathaus auf dem Bismarckplatz. Richtige Bühne wird aufgestellt
Draußen tobt das Narrenwesen und wählt auch erstmals seine „Supermöhne“. An Altweiberfastnacht, 16. Februar, ziehen die Homberger Jecken erstmals auch zur kurzen „Karawane“ vom Kultur- und Freizeitzentrum an der Augustastraße 48 bis zum Bismarckplatz, wo um 11.11 Uhr der Trubel beginnt. Vielleicht der kürzeste Karnevalszug 2012.
Nach dem Erfolg der ersten Möhnenparty unter freiem Himmel im letzten Jahr planen die Homberger Jecken zusammen mit Politik und Verwaltung auch den zweiten Streich. Der Bismarckplatz wird wieder in ein närrisches Heerlager verwandelt - mit Buden, Zelten, Bühnen und auch Tribünen.
Die Umsiedlung der Party von drinnen nach draußen war notwendig geworden, weil, so die Erklärung der Verwaltung, damals „die baulichen Voraussetzungen im Bezirksamt nicht den Sicherheitsvorschriften des Ordnungsamtes entsprächen.“ Eine Folge der tragischen Ereignisse bei der Loveparade 2010. Bemängelt wurde im Bezirksamt auch das Fehlen eines direkten zweiten Ausganges im Hauptflügel. Als Alternative, so Paul Gunhold, stellvertretender Bezirksamtsleiter, „bleibt uns nur das Verlegen der närrischen Party ins Freie.“ Es wurde zusammen mit den Homberger Karnevalsvereinen KG Narrenzunft, dem Elferrat Kolping, den Grafschafter Funken ein Konzept entwickelt, das dem Treiben Farbe und Frohsinn verlieh. Auch wenn es an diesem Tag bitter kalt war, kam närrische Stimmung auf. Die Sonne lachte den Jecken in die Herzen. Dieses Bild bleibt unvergessen: Wie ein Kugelblitz fegte eine Möhne plötzlich aus dem Pulk der Angreiferinnen, im schwarzen Rock unter weißer Schürze, Rüschenbluse, Schleier und Hexenmaske hatte sich Bürgermeister Hans Joachim Paschmann unter die aufständischen Frauen geschlichen. Die kamen ihm aber auf die Schliche und er flüchtete Hals über Kopf, die Möhnen entfesselt hinter ihm her. Paschmann fand auf der Rathaustreppe Schutz und Sicherheit bei seiner treuen Verwaltung, den riesigen Rathausschlüssel jedoch krallten sich die frechen Möhnen.
Es gibt eine Veränderung in der Gestaltung des Bismarckplatzes: Unter der Dachfläche vor der Moerser Straße wird eine richtige Bühne aufgestellt. Im vorigen Jahr reichte es nur zu einer Ladefläche auf einem Lkw. Dieses Mal sollen Tanzgruppen auch Bewegungsfreiheit erhalten.
Frauen, die 18 Jahre alt sind, können sich für den Wettbewerb zur Supermöhne anmelden. Die beste Kostümierung bewertet eine Fachjury. Informationen dazu gibt es bei der Homberger Obermöhne Brigitte Schmidt (Telefon 02844/ 2313) und im Internet: www.altweiber-homberg.de