Duisburg-Neumühl..

Auf dem Bauspielplatz in Neumühl wimmelt es am Sonntagmittag von Menschen, viele davon haben ihre Hunde, Katzen oder sogar Ponys dabei und auch eine Farbratte blinzelt von der Schulter eines Mädchens herab.

Bei genauerer Betrachtung fallen auch zwei Menschen in liturgischen Gewändern auf. Außerdem stehen auf einem der Biertische, der etwas von den anderen abgerückt ist, ein Kreuz, eine Kerze und eine Bibel. Spätestens jetzt wird klar, trotz Würstchenbude, Tombola und lockerer Atmosphäre, handelt es nicht um ein Stadtfest, sondern um den 15. ökumenischen Tiergottesdienst.

Edgar Siemkes, der Ehrenvorsitzende der Ruhrpott-Reiter, hat diese spezielle Gottesdienst-Tradition einst ins Leben gerufen und ist auch bei diesem Jubiläums-Gottesdienst dabei. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernahmen in diesem Jahr der Direktor des Duisburger Zoos, Achim Winkler, und der Vorsitzende des Fördervereins der Kinderklinik am Kalkweg, Dr. Peter Zickler. Die Kinderklinik steht in einer besonderen Verbindung mit dem Tiergottesdienst, da der Gesamterlös aus Kollekten und den Einnahmen aus dem Rahmenprogramm traditionell der Kinderklinik zugute kommen.

Das Thema des diesjährigen Gottesdienstes war Franz von Assisi und die Legende um seine Vogelpredigt. Diese Geschichte besagt, der heilige Franziskus habe einmal für eine Schar von Vögeln auf dem Feld gepredigt. Die Botschaft der Legende sei, neben der Aufforderung zum sozialen und ökologischen Engagement, vor allem ein Aufruf zum friedlichen Miteinander, betont Pfarrerin Anja Humbert in ihrer Predigt.

Als Zeichen der Wertschätzung für alle Geschöpfe Gottes segnete Pater Rainer im Anschluss an den Gottesdienst jedes mitgebrachte Haustier.

Der Tiergottesdienst hat mittlerweile eine langjährige Tradition im Duisburger Norden und zieht auch Besucher von außerhalb des Stadtgebietes an. In diesem Jahr waren auf Grund der schlechten Wetterverhältnisse zwar nicht ganz so viele Menschen wie in den letzten Jahren vor Ort, doch Anja Humbert nahm es mit einem Lächeln und scherzte zum Abschied: „Wir hätten heute wohl doch lieber über die Arche Noah predigen sollen, das Thema der Sinnflut hätte viel besser zum Wetter gepasst“.