Duisburg. Handgranaten-Würfe, Schüsse an Ampeln, Verfolgungsjagden durch den Duisburger Süden. In der Bevölkerung mache sich zunehmend Angst um die eigene Sicherheit breit, schildern Anwohner ihre Ängste nach den jüngsten Vorkommnissen im Rockerkrieg zwischen Hells Angels und Bandidos.
Die Handgranate, die am frühen Donnerstagmorgen in dem Ladenlokal in Alt-Wanheim gelandet ist, ist nur eine Episode in einer langen Reihe von Auseinandersetzungen im Rocker-Milieu. Im Gegensatz zur Polizei sprechen Anwohner mittlerweile sogar von einem Bandenkrieg. Befeuert wurde dieser Konflikt zwischen den verfeindeten Rockerclubs Hells Angels und Bandidos, als Anfang Juni die Satudarah-Gang, die ihre Wurzeln in den Niederlanden, Anfang Juni ein Chapter in Rheinhausen gegründet hat. Damals hatte sich der Rockerclub Brotherhood mit den Niederländern vereinigt, beide stehen den Bandidos nahe.
Ein offenes Geheimnis sei im Duisburger Süden, dass es sich bei den Schüssen, die vor zwei Wochen auf ein Auto vor der Feuerwache in Buchholz abgegeben wurden, ebenfalls um eine gewalttätige Auseinandersetzung der Rocker-Clubs gehandelt haben soll. Ein Mitglied des Satudarah-Clubs soll auf einen Rivalen der Hells Angels geschossen haben. Im Laufe ihrer Ermittlungen stieß die Polizei auf eine Verbindung zur Rockerfehde, hieß es nun aus dem Präsidium: Bei dem Täter
handelt es sich um einen 24-jährigen Duisburger. Er schoss auf den Wagen
eines 33-jährigen Mannes, traf aber nur den Asphalt. „Wir konnten die
Tatwaffe sicherstellen“, so Hausch. Zwar hätten beide Männer zu einem
möglichen Tatmotiv geschwiegen, doch auch hier konnte im Laufe der
Ermittlungen eine Verbindung zur Rockerfehde gefunden werden.
Verfolgungsjagden und Schlägereien auf offener Straße
In Alt-Wanheim hätten sich zudem auch die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den rivalisierenden Gangmitgliedern verstärkt. Es wird von Verfolgungsjagden und Schlägereien auf offener Straße berichtet. Auf den Straßen seien immer öfter Rocker in Kutten beider Banden zu sehen, die durch die Straßen fahren. In der Bevölkerung mache sich zunehmend Angst um die eigene Sicherheit breit.
Auch die Granate, die am vergangenen Wochenende am Borgschenweg in Rumeln-Kaldenhausen explodiert war, passe in diesen Zusammenhang, weil sich in dem Gebäude ein neues Chapter der Hells Angels im Aufbau befunden haben soll. (wi/tric/mawo)