Duisburg. Ehrenamtliche Helfer in Duisburg sind verärgert: Sie wurden mit ihren syrischen Flüchtlingen in der Discothek “Pulp“ abgewiesen.
„Flüchtlinge nicht willkommen?“ Heike Sorgatz ist enttäuscht und verärgert. Am Samstagabend wollte sie mit drei syrischen Flüchtlingen und einem weiteren, deutschen Freund zum Feiern ins „Pulp“. Dort sollten sie ihre Ausweise zeigen. „Als der Sicherheitsmann die Flüchtlingsausweise sah, mussten sie draußen bleiben. Wir durften rein.“ Heike Sorgatz erkundigte sich, was es für ein Problem gebe. Daraufhin sei die Antwort gekommen: „Diesen Samstag kommen nur Stammgäste rein.“
„Pulp“-Betreiber Drago Orec will den konkreten Fall prüfen. Schon häufiger wurde Kritik an der Türpolitik in der Disco laut. Es gebe keine pauschalen Abweis-Anweisungen, es komme immer auf den Einzelfall an, sagte Orec: „Wir haben nicht aufgemacht, um die Leute nicht hereinzulassen.“ Heike Sorgatz: „Die drei Flüchtlinge haben es nicht so schwer genommen, aber wir hätten es ihnen gerne erspart.“
Liberale Tür-Politik im "Kultkeller" und "Grammatikoff"
Im „Kultkeller“ haben bereits Asylbewerber gefeiert. „Wir schließen niemanden aus, haben aber beispielsweise darauf hingewiesen, dass eine Gothic-Party stattfindet und gefragt, ob sie trotzdem reinwollen“, erklärt Peter Jurjahn. Eine Gruppe sei daraufhin lieber weiter gezogen. Bei typischen Rock-Pop-Feten habe es noch nie Probleme gegeben.
Das „Grammatikoff“ betreibt eine liberale Tür-Politik. „Wir haben unseren Sicherheitsleuten extra gesagt, dass sie niemanden abweisen sollen. Es sei denn, jemand taucht völlig alkoholisiert und aggressiv auf“, erklärt Sebastian Schwenk. Er sitzt selbst oft an der Kasse, um darauf zu achten, dass diese Anweisungen umgesetzt werden. „Man steht aber ja nicht immer daneben.“ Das „Grammatikoff“ unterstützt derzeit ein Projekt, bei dem Künstler mit Flüchtlingen zusammengearbeitet haben.