Duisburg. Die Zahl der Zabrastreifen in Duisburg nimmt zu. Sie sind zwar keine Unfallschwerpunkte, die Polizei rät beim Überqueren dennoch zu besonderer Vorsicht.
Zebrastreifen sind in Duisburg recht beliebt. Sogar dann, wenn es nicht um den MSV geht: Die Zahl der Fußgängerüberwege – im Sinne § 26 StVO, um genau zu sein – nimmt zu, 80 bis 90 sind es nach Schätzungen aus dem Rathaus. Es wird aber nicht munter drauflos gepinselt, sondern meist beim Neubau von Kreisverkehren ein Zebrastreifen zur Sicherung an die Zufahrten auf die Straße aufgetragen.
Auch durch den Rückbau einiger Ampeln im Stadtgebiet sind ersatzweise Zebrastreifen entstanden. Die Polizei gibt allerdings zu bedenken: „Lichtsignalanlagen sind sicherer als Zebrastreifen.“ Pressesprecher Ramon van der Maat verweist auf die eindeutigere Situation. „Bei einer Ampel habe ich Rot und muss stehen bleiben, oder es ist Grün und ich kann fahren“, sagt er.
Beim Zebrastreifen hingegen sei zwar auch die Rechtslage eindeutig, nämlich dass Autos stehenbleiben müssen und Fußgänger Vorrang haben, doch komme es dabei häufig zu Missverständnissen. „Wann tritt denn nun ein Fußgänger an den Zebrastreifen heran und möchte ihn überqueren?“ Da muss ein Autofahrer manchmal schon kleine Bewegungen richtig interpretieren – oder lieber einmal zu oft stehenbleiben.
Auf Zebrastreifen angefahren
Darauf sollten sich Passanten allerdings nicht verlassen, auch wenn sie im Recht sind. „Fußgänger könnten einfach auf die Straße treten – tun es aber nicht, wenn sie schlau sind“, rät van der Maat. „Im Zweifel sollte man lieber einen Moment länger warten.“ Nachdem in der vergangenen Woche eine Frau an einem Zebrastreifen in Homberg angefahren wurde, schrieb die Polizei in ihrer Mitteilung, dass Fußgänger „mit ankommenden Fahrzeugführern Augenkontakt aufnehmen“ sollten.
Auf Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen sind die Markierungen auf dem Asphalt für Autofahrer manchmal nicht mehr deutlich zu erkennen. „Am Verteiler Hafenstraße gibt es eine Stelle, da ist der Zebrastreifen so stark abgenutzt, dass man ihn kaum noch sieht“, berichtet der Polizeisprecher aus eigener Erfahrung.
Stadt handelt bei Hinweisen
So weit sollte es aber eigentlich nicht kommen. „Sobald wir oder die Wirtschaftsbetriebe Hinweise von den Bürgern bekommen, dass Markierungen nicht mehr sichtbar sind, handeln wir sofort, denn wir sind verkehrssicherungspflichtig“, heißt es von Seiten der Stadt. Dem Hinweis des Polizeisprechers, von dem man auf Anfrage dieser Zeitung erfuhr, werde man deshalb nun auch schnellstmöglich nachgehen.
Kompliziert wird es, wenn Radfahrer an einem Zebrastreifen auftauchen. „Wenn der linke Fuß auf der rechten Pedale oder der rechte Fuß auf der linken Pedale ist“, das Rad wie ein Tretroller genutzt wird, „darf man rollend den Zebrastreifen überqueren“, erklärt Herbert Fürmann vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Duisburg. Fahrende Radler genießen keinen Vorrang. Seine Empfehlung: „Der Zebrastreifen ist für Fußgänger, nicht für Radfahrer. Ich fahre nur, wenn nirgendwo ein Auto zu sehen ist, sonst steige ich ab. Mir sind die Dinger aber lieber als Fußgängerampeln, an denen man gefühlt eine Ewigkeit wartet.“
Wirtschaftsbetriebe bessern Markierungen aus
Fehlende oder schlecht sichtbare Markierungen können Bürger den: Wirtschaftsbetrieben unter Telefon 0203/ 283 4000 melden. Die Stadt verspricht, die Stellen schnell zu überprüfen und gegebenenfalls Ausbesserungen vorzunehmen.
Eine Prioritätenliste, auf der zum Beispiel schlecht sichtbare Markierungen an viel befahrenen Kreuzungen ganz oben stehen, gibt es nicht. Alle Meldungen werden gleichbehandelt und schnellstmöglich nachgebessert, da die Stadt ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen muss.