Großenbaum..
400 Essen kocht Klaus Hebing täglich für die Schüler der Gesamtschule Süd, und das auf jeden Fall noch bis zu den Sommerferien. Wie die 1260 Pennäler an der Großenbaumer Allee ab September mit einer warmen Mittagsmahlzeit versorgt werden, ist zur Zeit unklar. Der Vertrag mit der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB), dem Arbeitgeber Hebings, läuft aus. Eine Entscheidung über einen Folgevertrag fällt frühestens Mitte Juni. Damit die Küche künftig nicht kalt bleibt, prüft Schulleiter Alois Wollny derzeit verschiedene Modelle, so auch die Gründung eines Mensavereins.
Hoffen auf Ausschreibung
„Wir hoffen immer noch, dass die GfB den Zuschlag bis 2919 erhält“, so Wollny. Die GfB schult Arbeitslose zu Fachkräften um, der Koch ist der einzige Festangestellte in der Mensa der Gesamtschule Süd. „Wir können dazu noch nichts sagen“, erklärte Silke Kersken, Sprecherin der Duisburger Wirtschaftsbetriebe, zu denen die GfB seit kurzem gehört, auf Anfrage der Stadtteilredaktion. Man hofft auf zwei ausstehende Ausschreibungen.
Vertreter der Großenbaumer Schule haben sich jedenfalls bereits nach Alternativen umgeschaut. So informierte sich eine Delegation in der letzten Woche über den Mensaverein der Hulda-Pankok-Gesamtschule in Düsseldorf. „Ein hochinteressantes Modell“, sagt Wollny. Ein Modell, das seit 2004 funktioniert. Der Mensaverein, ein Zusammenschluss aus engagierten Eltern und Lehrern, hat einen Pachtvertrag mit einem Koch vereinbart. Der Mensaverein kümmert sich um alles Organisatorische – den Vertrag, die Finanzierung und die Essen-Abos. Außerdem gibt er die Zielrichtung vor, die der Koch umsetzt: ein frischgekochtes Essen zu scharf kalkuliertem Preis, „das einerseits dem Geschmack und der Esskultur der Schüler ein Stück entgegen kommt und andererseits gesund ist“, so die Vorsitzende Birgit Sobottka.
Monats-Abo für 56 Euro
Fürs Monats-Abo in Höhe von 56 Euro (16 Euro für Kinder aus einkommensschwachen Familien) oder einzeln für 3 Euro gibt’s ein Menu inklusive Salat und Gemüse aus biologischem Anbau. Der Koch der Düsseldorfer Schule lässt sich außerdem Aktionen einfallen, etwa spanische und asiatische Wochen, Burger- und Pizza-Tage.
Will man an der Gesamtschule Süd einen Mensaverein umsetzen, gibt es noch viele Fragen zu klären. Wie ist ein zuverlässiges Einkommen für den Pächter zu finanzieren? Wie sieht es mit der Einrichtung und Wartung der Küche aus? Die GfB hat einen erheblichen Teil der Geräte angeschafft und wird diese mitnehmen, falls sie die Gesamtschule Süd verlassen sollte. Auf jeden Fall soll auch der Förderverein der Schule mit ins Boot geholt werden, um Spendengelder für die Mensa einzutreiben.
Einmal im Jahr kocht übrigens die Schulleitung der Düsseldorfer Schule – jedes Mal ein besonderes Highlight für die Schüler. Ob die Gesamtschule Süd auch dieses Modell übernehmen würde, steht noch nicht fest.