Duisburg..
Hamborn hat den größten, Stadtteile wie Beeckerwerth eher einen überschaubaren und die Innenstadt einen ganz speziellen: Was Märkte angeht, herrscht in Duisburg Vielfalt. Aber auch ein einheitlicher Anspruch: Frische werde ganz groß geschrieben sagt Peter Joppa, Chef des Frische-Kontors und damit über die Wochenmärkte der Stadt.
Anders als alle anderen Märkte der Stadt ist der Bauernmarkt auf der Königstraße (Stadtmitte), immer donnerstags und samstags, demnächst vielleicht auch dienstags. Dafür sorgen maximal 15 Händler – und strenge Vorschriften: Frische Lebensmittel dürfen verkauft werden, Schuhe und Schürzen dagegen nicht. Und: 75 Prozent der Marktware muss aus eigener Erzeugung stammen.
Bergkäse ist Spezialität
Ein Beispiel: Händler Hans-Jürgen Vorsatz reist jeden Sommer in die Tiroler Berge, nicht nur zu Urlaubszwecken: „Morgens machen wir Käse.“ Bergkäse, „ab 900 Meter aufwärts“, ist seine Spezialität, Schinken und Wurst eine weitere, den Wein für dabei und den Obstler für danach hat er auch im Angebot. Alles stammt von kleinen Herstellern, einiges wurde im Wechselspiel von Markthändler und Produzenten entwickelt und verbessert.
Seit 13 Jahren ist Vorsatz mit seiner Ware aus den Bergen auf dem Bauernmarkt, hat Überzeugungsarbeit geleistet für Bergkäse, der mehr als 30 Monate Reifezeit hinter sich hat oder für edlen Parma-Kochschinken, der jetzt aktuell perfekt zum frischen Spargel schmeckt.
[kein Linktext vorhanden]Grünspargel und Freilanderdbeeren
Zweites Beispiel: Jürgen Scholtheis hat schon mit seinen Eltern auf dem Bauernmarkt verkauft, ist mit Obst und Gemüse seit dem ersten Markttag vor 15 Jahren dabei. Kartoffeln, Obst, Gemüse aus ganz überwiegend eigenem Anbau bietet er an, jetzt natürlich Spargel, aus eigenem Anbau in Rheurdt und zugekauften aus Walbeck: „Grünspargel bauen wir seit 25 Jahren an“, sagt der 40-Jährige vom Niederrhein.
Und Freilanderdbeeren wachsen bei ihm auch, aber die sind – wie es sich gehört – erst in vier Wochen im Angebot, wenn sie unschlagbar aromatisch sind. Was er an der Duisburger Kundschaft besonders schätzt? „Die positiven Rückmeldungen.“
Kochschinken mit Speckrand
Aus Südlohn im Münsterland kommt Bernhard Dicks zum Bauernmarkt, bietet Geflügel aus eigener Haltung an und Hausmacher-Wurstwaren. Bestseller ist bei ihm derzeit, passend zum Spargel, „Kochschinken, wo noch der Speckrand dran ist“.
Dicks ist nicht nur Hühnerhalter, sondern auch passionierter Jäger, und auch das kommt zur Saison der Duisburger Kundschaft zugute – und zwar gleich doppelt. Zum einen sind Reh und Hasen von November bis Januar zu haben, ab September auch Wildenten, und zum anderen ist ein Jagdkollege des Markthändlers aus Südlohn Imker. Dessen Honig aus dem deutsch-holländischen Grenzgebiet ist natürlich auch auf dem Bauernmarkt zu erwerben.