Duisburg-Friemersheim.. Vor 20 Jahren wollte Pfarrer Jürgen Arntz unbedingt in einer Hobbytruppe mitspielen. Also gründete man kurzerhand die kleine Bühne Friemersheim.


Alles begann vor mehr als 20 Jahren, im Frühjahr 1997: Der damalige Pastor an St. Joseph, Jürgen Arntz, wollte unbedingt in einer Hobby-Truppe Theater mitspielen. Er fragte die in der Gemeinde engagierte Ulrike Ambaum. Die wusste von keiner Theatertruppe im Umkreis, sagte aber: „Wir können mal eben eine gründen!“ So ist wohl die Kleine Bühne Friemersheim entstanden, wie es der junge Pressewart Fabian Jürgens erzählt. Denn sofort fragte Ulrike Ambaum in der Gemeinde nach und stellte eine Truppe mit damals neun Gründungsmitgliedern auf die Beine. Zu diesen Mitbegründern der Kleinen Bühne Friemersheim zählen Erich Trautmann, Goda Schrege, Klaus Rütter, Jutta Hantke-Bonikat und Ulrike Ambaum, die auch im aktuellen Stück „Wenn schon, denn schon“, einer actiongeladenen Komödie von Ray Cooney an diesem Wochenende mitspielen werden (Termine siehe Kasten unten).

Wöchentliche Proben

Ein Stück aus dem Jahr 2011. Bei Charly Haggarthy ist Mumps hieß der Bühnenspaß.l
Ein Stück aus dem Jahr 2011. Bei Charly Haggarthy ist Mumps hieß der Bühnenspaß.l © Tanja Pickartz | WAZ FotoPool

Die Truppe probte von Anfang an einmal in der Woche in der Aula der Marktschule in Friemersheim. „Das erste Stück, was sie im Januar 1998 spielten, war ,Die Leiche im Schrank’“, sagt Fabian Jürgens. Davon gab es dann drei Aufführungen. Und charmant war es in der Zeit: „Die Schauspieler gestalteten damals ihr Bühnenbild noch mit alten ausrangierten Möbeln“, weiß der 23-jährige Pressewart. Der Eintritt war noch auf Spendenbasis, erst ab 2001 gab es erstmals Platzkarten, die bis heute ausschließlich im Vorverkauf bei der Reiseecke Körner an der Kronprinzenstraße zu erwerben sind. 2002 wurde die Kleine Bühne ein eingetragener Verein, und man installierte in der Markthalle eine ein Meter hohe Bühne. „Die vorige war nur knapp 40 Zentimeter hoch, da war es schwierig in der letzten Reihe alles mitzubekommen“, sagt Jürgens.




Die Aufführungen stiegen auch in ihrer Anzahl – wegen der großen Nachfrage. „Wir hatten in 2003 fünf plus zwei Zusatztermine“. Heute finden immer sechs Theaterabende statt, verteilt über zwei Wochenenden. Die Stücke wählt die Truppe im Frühjahr gemeinsam aus: „Wir schauen direkt, wer welche Rolle spielen und wie man das Thema bühnenbildnerisch realisieren kann“, so Jürgens. Es handelt sich meist um zeitgenössisches Boulevardtheater, mit schrillen überzogenen Charakteren oder um witzige Verwechslungskomödien – Hauptthema natürlich Liebe und Leidenschaft.

Leidenschaft brachte auch die mehr als 30 Schauspieler auf die Bretter, die bisher bei der Kleinen Bühne mitgespielt haben. Sogar eine Kindertheatergruppe gab es mal bei der Kleinen Bühne, die Theatermäuse. „Das Projekt gibt es aber leider nicht mehr“, so Jürgens.

Ehrenmitglied Michael Loogen

Manche Schauspieler haben sich verdient gemacht: So ist Michael Loogen, der dieses Jahr nicht agieren wird, jetzt zum Ehrenmitglied ernannt worden. Seine Rollen waren meist solch überspitzte Figuren wie schrille Transvestiten, die das Publikum zum Lachen brachten. Die Regie wechselt jährlich, in diesem Jahr führt sie Margit Sikorska. Fabian Jürgens spielt in dem neuen Stück einen betrogenen Ehemann: „Das macht richtig Spaß mit den alten Hasen zu spielen.“

Denn begeistern wollen sie auch in diesem Jahr wieder ihr Publikum – alt und jung.

>>> PREMIERE AM 10. NOVEMBER

Alle Termine des Stücks „Wenn schon, denn schon“ von Ray Cooney in der Aula der Friemersheimer Marktschule, Marktstraße 25: Freitag 10. November, Premiere, 19 Uhr; Samstag, 11. November, 19 Uhr; Sonntag, 12. November, 16 Uhr; Freitag 24. November, 19 Uhr; Samstag 25. November, 19 Uhr und Sonntag 26. November, 16 Uhr. Es gibt noch Restkarten zum Preis von neun Euro bei der Reiseecke Körner an der Kronprinzenstraße in Friemersheim.