Duisburg.. Drei Jahre nach der Loveparade-Katastrophe kritisiert der Verein Loveparade Selbsthilfe den Duisburger Oberbürgermeister Sören Link. Er habe seine Versprechen nicht eingehalten, die Aufarbeitung der Tragödie zu unterstützen. So wurden weder neue Dokumente zum Unglück veröffentlicht, noch habe es Disziplinarverfahren gegeben.

„Den Worten müssen Taten folgen!“, fordert der Verein Loveparade Selbsthilfe von Oberbürgermeister Sören Link anlässlich des dritten Jahrestages der Loveparade-Katastrophe. Der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link habe in seiner Rede zum zweiten Jahrestag der Tragödie ein Versprechen abgegeben, die Aufarbeitung des 24. Juli 2010 zu unterstützen und voranzubringen.

Ein Jahr später habe die Stadtverwaltung nicht ein einziges neues Dokument zur Loveparade-Katastrophe veröffentlicht. Kein verantwortlicher Mitarbeiter der Stadt Duisburg sei auch nur versetzt, geschweige denn ein Disziplinarverfahren in Gang gesetzt worden. Es sei kaum zu ertragen, dass die Stadt Duisburg auf der überholten Verwaltungsmeinung der Ära Sauerland, Greulich und Rabe vom Herbst 2010 verharre. Der Verein schlägt vor, die Dokumente zum Abschlussbericht der Stadt vollständig zu veröffentlichen und Dienstvergehen zu ermitteln.

E-Mails zur Loveparade sollen gelöscht worden sein

Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link steht in der Kritik.
Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link steht in der Kritik. © WAZ FotoPool | Unbekannt

Es gebe den begründeten Verdacht, dass Dezernenten und andere städtische Mitarbeiter E-Mails zur Loveparade gelöscht haben. Auch sollte der AXA-Vertrag gekündigt werden. Warum sich die Stadt Duisburg ausgerechnet durch die Haftpflichtversicherung von Rainer Schallers Firma Lopavent gegenüber den Geschädigten vertreten lasse, hätten weder Adolf Sauerland noch Sören Link begründet.

Die Stadt Duisburg sollte daher so schnell wie möglich aus dem Joint Venture mit der AXA aussteigen und direkt in öffentlicher Verantwortung auf die Geschädigten der Loveparade zugehen, so der Verein.