Duisburg.. Wohnungen werden modernisiert, damit der Leerstand sinkt. Der Überschuss des Unternehmens wurde gegenüber dem Vorjahr verdoppelt.

Nach Jahren der existenziellen Krise hat die Gebag wieder Fuß gefasst. Deutliches Zeichen für ein neues Selbstbewusstsein: Die städtische Wohnungsgesellschaft investiert 25 Mio Euro in die Modernisierung ihres Wohnungsbestands.

Die Gebag sei auf dem Weg „zu alter Stärke und Bedeutung“, erklärte am Donnerstag Bernd Wortmeyer, seit neun Monaten Chef der städtischen Gesellschaft, bei der Vorstellung der Bilanz. Man werde sich künftig konzentrieren auf die Bewirtschaftung des Wohnungsbestandes und auf den Neubau von Wohnraum.

2014 hat die Gebag einen Überschuss erwirtschaft von rund 2,7 Mio Euro (2013: 1,3 Mio Euro). Erstmals seit Jahren habe der Wirtschaftsprüfer keine „angespannte Finanzlage“ attestiert, berichtete Wortmeyer. Man sei jetzt dabei, die noch zu niedrige Eigenkapitalquote zu erhöhen.

Modernisierungs-Offensive nach der Sommerpause

Die gute Nachricht für die Gebag-Mieter: Nach der Sommerpause soll bereits eine große Modernisierungs-Offensive begonnen, für die 25 Mio Euro veranschlagt werden. 280 Wohneinheiten will die Gebag schon in diesem Jahr auf einen zeitgemäßen Standard bringen. Dabei gehe es auch um die Senkung der zu hohen Leerstandsquote. 77 Wohnungen waren es im Vorjahr. Und, so Wortmeyer: „All diese Investitionen sind finanziert.“ Acht Millionen Euro sollen in Neubaumaßnahmen fließen.

Weiter für die nahe Zukunft vorgenommen hat sich die Gebag Neubau und Erweiterung von sechs bis acht städtischen Kindertagesstätten und die Zwischennutzung leer stehender Wohnungen für die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylsuchenden. „Das tun wir mit Augenmaß“, versprach Wortmeyer. Er sei zudem sicher, dass alle geplanten Vorhaben nicht zu neuerlichen Verlusten führen.

Gebag-Bauten zum großen Teil aus den 50ern und 60ern

Bei den Investitionen in den Wohnungsbestand soll es vor allem um energetische Verbesserungen der überwiegend in die Jahre gekommen Gebäude gehen und um Barrierefreiheit. Ein erheblicher Teil der Gebag-Bauten stammt aus den 50er und 60er Jahren. Was Neubauten angehe, habe man Platz für 100 bis 150 öffentlich geförderte Wohnungen auf eigenen Grundstücken, sagt Wortmeyer weiter.

Die Gebag sei jetzt „im Bestand gesichert“, lobte Oberbürgermeister Sören Link den neuen Kurs der städtischen Tochter. Als er 2012 ins Amt kam, habe das Unternehmen „kurz vor der Insolvenz“ gestanden, sei „handlungsunfähig“ gewesen infolge von Fehlentscheidungen der damaligen Stadtspitze und Gebag-Führung rund um die Erweiterung der Küppersmühle.